Der Vergleich war nicht neu, aber vielen hat er die Augen geöffnet. Vor kurzem war zu lesen, dass Landeshauptmann Luis Durnwalder mehr verdient als US-Präsident Barak Obama. Spätestens mit dieser Gegenüberstellung sollte klar werden, wie überzogen die Politikergehälter (auch die der Landtagsabgeordneten) hierzulande sind. Doch anstatt sich in Demut zu üben, verteidigt der Landeshauptmann sein üppiges Salär. Für seine Verantwortung sei dieses drin, und Obama habe eh einen riesen Stab hinter sich. Nun stellt sich mir die Frage, ob ein Obama, Merkel, Sarkozy oder Brown wirklich zu wenig verdienen, oder unser Landeshauptmann vielleicht doch zu viel?
Auch scheint der Landeshauptmann vergessen zu haben, dass auch in
Süd-Tirol, mit knapp 12.000 Landesbediensteten, ein erheblicher
Verwaltungsapparat zur Verfügung steht. Nicht zuletzt vergab die
Landesregierung in den letzten Jahren zehntausende externe
Berateraufträge. Soviel zum Apparat, auf den auch Durnwalder
zurückgreifen kann.
Ich stelle mir einen Samstag in Süd-Tirol und Washington vor; da ist ein
Obama, der für eine Krankenversicherung für 32 Millionen Amerikaner
kämpfen muss, der Abrüstungsverträge, das iranische Atomprogramm und die
Weltwirtschaft im Kopf hat. Und da ist ein Durnwalder, der ein
Preiswatten eröffnet, einen Maturaball besucht oder einen neuen
Geräteschuppen der Feuerwehr einweiht. Und letzterer verdient mehr als
der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Erklärt mir diese
Logik, ich verstehe sie nicht!
Stefan Zelger,
Hauptausschussmitglied
und Gemeinderat der SÜD-TIROLER FREIHEIT in
Tramin