Mit einer starken Delegation hat die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT am Kongress der EFA (Europäische Freie Allianz in Venedig) teilgenommen. Schwerpunkte waren die Wahl des neuen Präsidenten und Vorstandes von EFA, die Aufnahme neuer Mitgliedsparteien, Genehmigung der Bilanz 2009, des Voranschlages für das Jahr 2010, politische Anträge, sowie zukünftige Ausrichtung und Vorhaben der Partei.
Die langjährige Präsidentin Nelly Maes, welche im Sinne der Vielfalt
und Solidarität von EFA für die Aufnahme vieler neuer EFA- Mitglieder,
vor allem aus dem osteuropäischen Raum, stand, stellte ihren Nachfolger
Eric Defoort vor. Er gehört der flämischen Partei an (Niew-Vlaamse
Alliantie), welcher bei den letzten Europawahlen mit dem Einzug einer
Abgeordneten ein Sieg gelungen war. Die neuen Mitglieder der EFA sind
SSW (Südschleswigscher Wahlverband), die Lista za Rijeku (Fiume) und
die flämische N-VA.
Dem neuen Vorstand wird neben drei von 7 EFA-Europaabgeordneten und
Vertretern aus Katalonien, Fryslan, dem Baskenland, Mazedonien, Aland-
Inseln und Galiza gemeinsam mit Fabrizio Comencini (Liga Veneta
Repubblica) auch Reinhild Campidell von der SÜD-TIROLER FREIHEIT
angehören.
Eine Reihe politischer Anträge von Mitgliedsparteien wurden behandelt
und angenommen: darunter jener der SÜD-TIROLER FREIHEIT betreffend
Beseitigung der faschistischen Relikte, Orts- und Flurnamen; die
Anträge des SSW zur Aufwertung der Minderheitensprachen und Förderung
der Zeitungen in Regionalsprachen; der Antrag von Eusko Alkartasuna zur
Unterstützung des Friedensprozesses im Baskenland.
In der politischen Diskussion ging es um die Ausübung des
Selbstbestimmungsrechtes im Allgemeinen und die Notwendigkeit der
inneren Erweiterung der EU im Besonderen. Mit Blick auf die anstehende
Volksabstimmung in Schottland und die Volksbefragung in Katalonien über
die Unabhängigkeit dieser Völker ohne Staat ist es vordergründig,
dafür zu sorgen, dass die bestehende Staatengemeinschaft bereit ist,
diese neu entstehenden Staaten als Vollmitglieder der EU anzuerkennen.
Im Herbst wird es dazu eine eigene Tagung der Intergruppe in Brüssel
geben.
In einer eigenen Sitzung der im Staat Italien tätigen EFA-Parteien
wurde vereinbart, noch vor dem Sommer ein Arbeitstreffen zu
organisieren, um nach dem Muster der EFA-Parteien in Spanien und
Frankreich Strategien zur Bündelung der Kräfte zwecks Mitbestimmung in
den politischen Institutionen zu entwickeln.
L-Abg. Dr. Eva Klotz
v.l.n.r. Elena Bonetti Staffler, Barbara Klotz, Nelly Maes (ehemalige Präsidentin der EFA), Dagmar Kofler, Eric Defoort (Neuer Präsident der EFA), Harmuth Staffler, Dr. Eva Klotz und Reinhild Campidell.
Dr. Eva Klotz und die ehemalige Präsidentin Nelly Maes