Archiv

In Schenna bis heute nur faschistische Hofnamen gültig – Widerruf des Podestà-Beschlusses

Allgemein, Archiv
Allgemein, Archiv
Archiv

In Schenna bis heute nur faschistische Hofnamen gültig – Widerruf des Podestà-Beschlusses

Mittels kommissarischen Beschlusses des Podestà Dr. Giuliano Giuliani, vom 16. Mai 1935, in welchem die Notwendigkeit festgestellt wurde, zum Zwecke der Italienisierung auch mit der Abänderung der Hof- und Örtlichkeitsnamen fortzufahren, wurden auf seine persönliche Initiative hin alle historisch gewachsenen Hofnamen der Gemeinde Schenna abgeschafft und durch neu erfundene, italienisch klingende Namen ersetzt.

Da diese Namen bis heute alleinige amtliche Gültigkeit besitzen, setzen
sich die Gemeinderatskandidaten der SÜD-TIROLER FREIHEIT von Schenna nun
dafür ein, dass diese Falschnamen endlich abgeschafft und die
historischen Hofnamen wieder amtlich eingeführt werden.
 
Der kommissarische Beschluss des Podestà erfolgte außerhalb der
faschistischen Namensdekrete vom 29. März 1923, vom 10. Juli 1940 und 
vom 9. März 1942, mit denen die Orts- und Flurnamen auf der Basis des
von Ettore Tolomei verfassten „PRONTUARIO DEI NOMI LOCALI DELL´ ALTO
ADIGE“ gesetzlich italienisiert wurden und scheinen somit dort auch
nicht auf.
Vielmehr handelt es sich um eine lokale und persönlich Initiative des
damaligen Podestà Giuliani.

All diese Falschnamen könnten somit problemlos wieder abgeschafft
werden, indem die Gemeinde Schenna den Beschluss des Podestà einfach
widerruft.

 
Bereits vor 2 Jahren hatte er damalige Gemeinderat und nunmehrige
Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, einen
entsprechenden Beschlussantrag zum Widerruf des Podestà-Beschlusses im
Gemeinderat von Schenna eingebracht, der von der SVP allerdings
niedergestimmt wurde.

 
Die Gemeinde Schenna hatte sich damals darauf ausgeredet, dass diese
Namen von der Bevölkerung nicht verwendet würden und somit keine amtlich
Bedeutung mehr hätten.
Ein Trugschluss, denn bis heute sind nur die erfundenen italienischen
Hofnamen amtlich gültig.

Die Amtlichkeit von Namen ergibt sich nämlich nicht durch Verwendung im
Ort, sondern durch deren Festschreibung und Nennung in den Karten des
„ISTITUTO GEOGRAFICO MILITARE“. Ein Blick in die Militärkarten von
Schenna genügt, um festzustellen, dass dort nur die erfundenen
italienischen Hofnamen aufscheinen.

Aber auch in italienischen Wanderkarten scheinen in Schenna die
italienischen Hofnamen auf.
 
Die Gemeinderatskandidaten der SÜD-TIROLER FREIHEIT von Schenna werden
sich daher dafür verwenden, dass dieses Thema im neuen Gemeinderat
sofort wieder behandelt wird, damit dieser faschistische Schandfleck in
Schenna endlich beseitigt und die historischen Hofnamen wieder amtlich
eingeführt werden.
 
SÜD-TIROLER FREIHEIT – Schenna

Kopie der ersten Seite des Beschlusses des Podestà (Für eine größere Ansicht des Bildes bitte auf das Bild klicken)

Auszug aus der Militärkarte von Schenna (Für eine größere
Ansicht des Bildes bitte auf das Bild klicken)

Auszug aus einer italienischen Wanderkarte von Schenna(Für eine größere
Ansicht des Bildes bitte auf das Bild klicken)

Archiv, Sven Knoll
Skandal um Friedhof Milland
Heimatverbunden, offen und ehrlich für Brixen

Das könnte dich auch interessieren