Auch die "Dolomiten" hat Magnagos politische Arbeit mehrmals kritisiert. So 1963, als Magnago, damals Landeshauptmann und Parteiobmann der SVP, den Bericht zum Haushaltsplan der Landesregierung nur in italienischer Sprache verlesen hatte. „Als Entschuldigung gab Dr. Magnago auch in Dietenheim an, daß er aus Zeitmangel zu diesem (unserer Meinung nach schwerwiegenden) Verzicht auf die sprachlichen Forderungen der Südtiroler gezwungen worden sei“ , so die Dolomiten.
Als sich Magnago über die Kritik beschwerte, schrieb sie: “Unsere
Kritik an Dr. Magnagos unverständlichem Hinweggehen auf den Gebrauch
der Muttersprache mag ihn vielleicht gekränkt haben. Wir hätten aber
diese unliebsame Sache auf sich beruhen lassen, wäre er nicht selbst
darauf wieder zurückgekommen. Das war von ihm sehr unpolitisch und
undiplomatisch. Unpolitisch war es vor allem deshalb, weil er
ausgerechnet dieses Argument herausgezogen hat.“ (Dolomiten, 10.8.1963).
Wenn Medien und Historiker sich sogar das Recht herausnehmen, ganze
Generationen oder Völker für ihr Tun zu kritisieren, warum duldet
Südtirols Obrigkeit keine Kritik an Magnago? Trotz aller Leistungen: er
war kein Heiliger!
Roland Lang, Terlan