Es ist unverständlich, wie Kollege Dello Sbarba, der nur die letzten 3 Stunden des zweiten Tages an den Arbeiten der Gesetzgebungskommission teilgenommen hat, so unsachlich agieren kann!
Er hat sich nicht darüber informiert, was wirklich gestrichen worden ist, und hat sich offensichtlich nicht die Mühe gemacht, den Text des Gesetzentwurfes zu lesen, wie er von der Kommission verabschiedet wurde.
Im ersten Absatz des Art. 1, wo es um die Zielsetzungen der Oberstufe
geht, bleibt nach wie vor folgender Satz bestehen: „Die Besonderheiten
des Landes, die Mehrsprachigkeit und die kulturelle Vielfalt finden in
der Gestaltung der Bildungswege ihren Ausdruck.“ Dies ist Kollegen Dello
Sbarba offensichtlich entgangen!
Im zweiten Absatz von Art. 1 wurden auf meinen Antrag hin jene Worte
gestrichen, auf die man nicht nur nach meinem Dafürhalten, sondern auch
nach Meinung der anwesenden Fachleute besser verzichtet, weil die
Ausrichtung auf materialistische Werte zu einseitig wäre. Es bleibt
folgendes stehen: „Die Absolventinnen und Absolventen tragen als mündige
Bürgerinnen und Bürger zur kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und
ökologischen Entwicklung eines demokratischen Gemeinwesens bei.“ Das
umfasst mehr als technische Fähigkeiten!
Ich wiederhole meinen Standpunkt, den ich auch in der Kommission
dargelegt habe: Ich bin für die möglichst gute Erlernung von möglichst
vielen Sprachen. Es soll alles unternommen werden, damit die Matura-
Abgängerinnen und – Abgänger eine gute Grundlage in den Sprachen
bekommen, auf der sie dann später bei gutem Willen aufbauen können. Es
kommt auf die Qualität des Sprachunterrichts an und auf den Willen! Bei
2500 Stunden Italienisch, welche unsere jungen Menschen bis zur Matura
absolvieren, muss das möglich sein!
Ich bin jedoch strikt dagegen, dass in den Schulen einzelne Fächer in
einer anderen als der Muttersprache unterrichtet werde, weil das für
jene Schüler Lücken bringt, welche nicht auf ein intellektuelles Umfeld
bauen können, das ihnen den fehlenden Wortschatz vermittelt!
Einigermaßen Sicherheit in der Muttersprache zu haben, ist
Voraussetzung, umandere Sprachen gut und mit Erfolg zu erlernen!
Oberschulreform: Unseriöse Kritik an Arbeit der Gesetzgebungskommission
Die Landtagsabgeordnete der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT, Eva Klotz, fordert als Mitglied der 1. Gesetzgebungskommission all jene politischen Parteien und Abgeordnetenkollegen, die nicht an den Arbeiten der Kommission zur Oberschulreform teilgenommen haben auf, die Ergebnisse der Arbeit anzuschauen, bevor sie unseriöse Wertungen aufgrund falscher Zeitungsberichte abgeben.
Es ist nicht seriös, wenn eine Partei wie die Union für Südtirol, die sich bei Behandlung der Oberschulreform nicht ein einziges Mal hat im Sitzungsraum der 1. Gesetzgebungskommission blicken lassen und den endgültigen Text nicht gelesen hat, großspurige Kritik an der Arbeit und an den Ergebnissen dieser Kommission vornimmt.
Eva Klotz erwartet sich zumindest von Landtagsabgeordneten so viel Anstand, dass sie sich Gesetzestexte anschauen, bevor sie den Mund voll nehmen.
Eva Klotz