Was sich gerade in Sachen Schilderstreit abspielt ist geradezu beispielhaft für die Situation in Süd-Tirol. Landeshauptmann Durnwalder legte der Regierung einen Kompromissvorschlag vor, der einmal mehr auf Kosten der deutschsprachigen Bevölkerung ging. Als Dank für diesen faulen Kompromiss gibt es nun von der Regierung in Rom eine Breitseite gegen Süd-Tirol. Alle Namen sollen nun übersetzt werden; Tolomei, der einst über die Süd-Tiroler meinte, dass man „…diesen schweinischen Abschaum eines überständigen Österreich…“ hinwegfegen müsse, hätte seine helle Freude. Sind immer wir deutschsprachigen Süd-Tiroler die Deppen?
Ist das vielgepriesene Zusammenleben nur Sache der Deutschen? Müssen wir
Siegesdenkmal, Mussolini-Relief, Tolomei, einsprachige Beipackzettel
für Medikamente, einsprachige „Ordnungshüter“ usw. schweigend hinnehmen?
Sind wir „Zündler“ wenn wir uns gegen diese (auch in Europa)
beispiellosen Missstände wehren und unsere Stimme erheben? Viele
rhetorische Fragen und eine klare Antwort: Nein. Das Zusammenleben ist
keine Einbahnstraße; es ist Zeit, dass sich auch die Italiener langsam
zu dieser Erkenntnis durchringen und ihren Beitrag zur Gestaltung dieses
Landes beitragen. Wer seine Identität und Daseinsberechtigung über
Mussolini, Tolomei und Siegesdenkmal definiert ist fehl am Platz.
Stefan Zelger,
Hauptausschussmitglied
und Gemeinderat der SÜD-TIROLER FREIHEIT in Tramin