Stadttheater Direktor Manfred Schweigkofler meint, es gehe bei der Diskussion um die Wegebeschilderung um kein politisch zu lösendes Problem, sondern nur um deren praktische Nutzung. Praktische Maßstäbe? Wofür?
Die aufgezwungene Beglückung durch neue italienische Namen „aus praktischer Notwendigkeit“ wird nur hier in Südtirol propagiert, anderswo scheint diese Notwendigkeit, –besser Nötigung-, nicht gegeben.
Durch die beispielhafte Beschilderung und Markierung des AVS sind bis heute alle Menschen gefahrlos und ungefährdet auf die Berge und zurück gekommen, nicht ein einziger hat sich verirrt. Also ist es doch kein praktisches, sondern ein höchst politisches Thema, nicht wahr?
In Jahrhunderten gewachsenes und damit historisches Namensgut ist Kulturgut,
es ist nicht verhandelbar und kann deshalb niemals diesem an den Haaren herbeigezogenen „praktischen Zweck“ geopfert werden!
Schweigkoflers verniedlichende Äußerungen sind unglaublich oberflächlich, unredlich, und eines Kulturschaffenden unwürdig.
Da Kunst auch den Schutz und die Pflege von Kulturgütern mit einschließt, beweist der Theaterdirektor mit seinen Aussagen, dass er als Kulturschaffender nicht zwangsläufig auch Kulturkenner- und bewahrer ist.
Barbara Klotz
Bozen