Als völligen Nonsens bezeichnet der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, die Stellungnahmen des HGV und der SMG zur aktuellen Ortsnamendebatte. Die Schlussfolgerung, dass die alleinige Verwendung der historischen Namen dem Tourismus schaden würde, ist schlichtweg skandalös. Aber auch die Forderung nach Schildern in mehreren Tourismussprachen entbehrt jeder realistischen Grundlage und läuft den Interessen des Tourismus eigentlich sogar zuwider.
Es wäre daher wünschenswert, wenn sich die Vertreter von HGV und SMG mit der Materie Ortsnamengebung vorab sachlich und fachlich auseinandersetzen würden, bevor sie sich vorschnell zu Wort zu melden, nur um auch den eigenen Senf dazuzugeben.
In diesem Zusammenhang erinnert Sven Knoll daran, dass vor nicht all zu langer Zeit eine Studie gemacht wurde, in welcher die italienischen Gäste zu den Begriffen Süd-Tirol/ Sud-Tirolo und Alto Adige befragt wurden. Dabei kam ganz eindeutig zum Vorschein, dass der italienische Gast mit dem Begriff Süd-Tirol/Sud-Tirolo positive Dinge wie Kultur, gutes Essen, Urlaub, usw. verknüpft, während er Alto Adige mit negativen Meldungen wie Feinstaubbelastung, Stau auf der Autobahn usw. verbindet.
Daraus wird ersichtlich, dass der italienische Gast die einheimische Kultur schätzt und somit gerade deswegen hier herkommt, weil Süd-Tirol eben keine normale italienische Provinz ist. Zu diesem Bild gehören selbstverständlich auch die Schilder in deutscher und ladinischer Sprache.
Würde man diese Schilder nun alle übersetzen, würde Süd-Tirol nicht nur seiner kulturellen Identität, sondern auch seiner touristischen Authentizität beraubt.
Es ist daher schon interessant, das gerade HGV und SMG in der aktuellen Debatte diese Studie verschweigen.
Sowohl der HGV, als auch die SMG verhalten sich mit ihren unqualifizierten Stellungnahmen äußerst tourismusschädigend und beleidigen mit ihren Aussagen sogar die Gäste in Süd-Tirol, da sie diese so hinstellen, als ob diese dümmer wären, als die Urlaubsgäste in anderen Ferienregionen.
Wer in Österreich und Deutschland Urlaub macht, wird auch nur Schilder in deutscher Sprache vorfinden und wer in Frankreich urlaubt, Schilder auf französisch. Interessanterweise haben sich die Gäste dort noch immer zurechtgefunden.
Es macht daher keinen Sinn, in Süd-Tirol Schilder mit unzähligen Übersetzungen aufzustellen. Dies hätte nur einen wahren Schilderwald zur Folge und würde letztlich sogar zu einer Geringschätzung jener Gäste führen, deren Sprache nicht angegeben wurde.
Viel sinnvoller wäre es, in Wanderführen und Tourismusprospekten eine Tabelle mit Begriffsübersetzungen in den jeweiligen Sprachen anzugeben und die fremdsprachigen Touristen somit darüber aufzuklären, was die Begriffe Alm, Gipfel, See usw., welche sie auf den Wanderschildern vorfinden, in ihrer Sprache bedeuten.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT