Verwundert zeigt sich die SÜD-TIROLER FREIHEIT über die harsche Kritik der Schullandesrätin Kasslatter Mur am neuen Tiroler Merkheft. Offensichtlich scheint Frau Kasslatter Mur vergessen zu haben, dass die SVP-Arbeitnehmer, aus deren Reihen sie stammt, selbst jedes Jahr SVP-Kalender in den Schulen verteilt. Während die SVP mit ihrem Kalender Wahlwerbung direkt in den Schulen verteilt, wird dieses Merkheft außerhalb von Schulen angeboten und jeder Schüler kann selbst entscheiden, ob er ein solches verwenden möchte, oder nicht. Offensichtlich hält es Kasslater Mur aber mit dem lateinischen Spruch: „QUOD LICET IOVI, NON LICET BOVI“.

Entschieden zurückgewiesen werden muss auch der Vorwurf der parteipolitischen Beeinflussung von Minderjährigen. Im Tiroler Merkheft werden lediglich historisch belegbare Tatsachen aus der Tiroler Geschichte wiedergegeben. Eine Aufgabe, die eigentlich die Schule übernehmen müsste, dies aber nicht ausreichend tut.
Es ist mittlerweile schon bedauernswert, wie verkrampft die SVP auf alles reagiert, das mit Tirol zu tun hat. Selbst ein unschuldiges Merkheft, das ein paar Geschichtsinfos und geografische Angaben enthält, reicht inzwischen schon aus, um den Teufel an die Wand zu malen.

Kasslatter Mur zeichnet mit ihrer Kritik zudem ein völlig realitätsfremdes Bild von angeblich unmündigen Jugendlichen, die nicht wissen was sie tun. In Zeiten, in denen man Jugendlichen mit 16 das Wahlrecht gibt und mancherorts bereits schon den Führerschein, ist es wohl lächerlich, diese so hinzustellen, als ob sie nicht selbst in der Lage wären zu entscheiden, welches Merkheft sie verwenden.

Was die Androhungen der italienischen Rechtsparteien anbelangt, so sieht die SÜD-TIROLER FREIHEIT den Eingaben bei der Staatsanwaltschaft und den Interventionen bei ihren faschistischen Ministern gelassen entgegen.

Der PdL zeigt damit nur wieder einmal sein wahres Gesicht und bedient sich Methoden aus einer schwarz-braunen Vergangenheit, in der Bücher ebenfalls verboten und verbrannt wurden, weil sie nicht in das politischen Konzept passten.

L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT