Es brauchte fünf lange Jahre, bis es beherzten Bürgern in Frangart/ Eppan gelang, das historische Gasthaus Schenk vor der Zerstörung und der Bauspekulation zu retten. Das Gasthaus war in den sechziger Jahren der Treffpunkt für den Befreiungsausschuss Südtirol (BAS). Da sich im Inneren des Gasthofes auch ein kleines Museum zu Ehren von Sepp Kerschbaumer befindet, sollte es endlich öffnen, gedenkt Tirol doch nächstes Jahr der 50. Wiederkehr der Feuernacht, so Roland Lang, Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes.
Bereits vergangenes Jahr, am 6. Dezember 2009 wurde das Gasthaus
eingeweiht. Doch damit scheint für die Gemeinde Eppan das Dorfgasthaus
wieder beiseite gelegt worden zu sein. Denn die Türen dieses
historischen Treffpunktes, das heute die wichtige Aufgabe eines
Dorfgasthauses und damit mit der Kirche und der Schule den kulturellen
Mittelpunkt des Dorflebens bilden müsste, sind seit Dezember des
vergangenen Jahres nicht mehr geöffnet worden.
Sepp Kerschbaumer, der Kopf der Feuernacht, traf sich sehr oft mit
seinen Kameraden im Gasthof Schenk. Auch der letzte Wirt, Willi
Alessandri, gehörte zum Kreis der Freiheitskämpfer und wurde für 6
Monate eingekerkert. Da auch das Land Südtirol für das Dorfmuseum im
Schenk eine Unterstützung gewährte, müsste das Lokal längst geöffnet
sein.
Es bleibt der Gemeinde und der Arbeitsgruppe Schenkhof überlassen, die
Regeln für die Übernahme durch einen Pächter für das Gasthaus zu
treffen. Allerdings müssen sie geändert werden, da in 8 Monaten kein
Wirt gefunden wurde! Nachdem auch das ehem. Lebensmittelgeschäft
Kerschbaumer nunmehr seit einer Woche wieder geöffnet hat, wenn auch
nicht mit einer Führung, die sich der Freiheitskämpfer gewünscht hätte,
sollte in absehbarer Zeit endlich auch das Dorfgasthaus wieder geöffnet
werden, fordert der Südtiroler Heimatbund. Denn zu einem lebendigen
Dorfleben gehört „a Ladeöe, a Kirch und a Gosthaus"!
Roland Lang
Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes