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Eine Stein gewordene faschistische Beleidigung kann kein Mahnmal sein!

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Eine Stein gewordene faschistische Beleidigung kann kein Mahnmal sein!

Mit Opportunismus und Hilflosigkeit reagiert die offizielle Politik Süd-Tirols auf den wachsenden Unmut, der sich in der Bevölkerung darüber breit macht, dass im 21. Jahrhundert Süd-Tirol immer noch ein faschistisches Freilichtmuseum darstellt.
Es spricht Bände, dass ausgerechnet die „Grünen“, der PdL und die SVP sich darin einig sind, den größten Teil der beleidigenden steinernen faschistischen Provokationen als „Mahnmale“ stehen zu lassen.

Zu einem Mahnmal kann man Stätten tragischer Ereignisse, wie
Hinrichtungsstätten, Gefangenenlager und Friedhöfe machen, nicht aber
protzige steinerne Beleidigungen wie das sogenannte „Siegesdenkmal“.

Diese faschistische Kultstätte, welche den imperialistischen Landraub
und die Teilung Tirols lobpreist, verherrlicht den Faschismus mit dessen
Symbolen. Die Säulen sind in Form faschistischer „Liktorenbündel“
ausgeführt.

Eine Aufschrift besagt, dass mit diesem Denkmal an „die tapfersten
Männer, die in einem gerechten Krieg entschlossen gekämpft“ hätten,
erinnert werde. Auf der anderen Seite des Denkmals lesen wir unter einer
„Siegesgöttin“, die einen Pfeil in Richtung des Vaterlandes Österreich
abschießt, eine schamlos freche Aufschrift, welche verkündet, dass die
Italiener „von hier aus die anderen durch die Sprache, die Gesetze und
die Künste veredelt“ hätten. Als ob die Deutschen und Ladiner vor der
Ankunft der faschistischen Kulturbringer gebellt statt gesprochen, ohne
Gesetze und kulturlos gelebt hätten.

Der Vorschlag von Landeshauptmann Durnwalder, sich mit ein paar
Täfelchen abzufinden (warten wir einmal, wie lange diese dort hängen
bleiben!), zeugt von mangelndem Mut zur demokratischen
Auseinandersetzung.

Unverständlicherweise denkt die SVP nicht daran, europaweit auf allen
politischen und publizistischen Ebenen – auch im Europäischen Parlament –
die Ungeheuerlichkeit immer noch bestehender faschistischer Kultstätten
anzuprangern und vor der europäischen Öffentlichkeit deren Abriss zu
fordern.


Zum Vergleich:

– Kann man sich vorstellen, dass in Deutschland oder Österreich irgendwo
ein Nazi-Denkmal stehen bleiben könnte, welches zeigt, wie Adolf Hitler
mit der Hand zum „Nazigruß“ erhoben hoch zu Ross gegen seine Feinde
reitet?

– Kann man sich vorstellen, dass ein Denkmalamt in Deutschland oder
Österreich so etwas unter Denkmalschutz stellen und auf Staatskosten
restaurieren lassen könnte, damit Unbelehrbare es als Nazi-Wallfahrtsort
benützen können? Wer so etwas öffentlich fordern würde, fände sich
wegen nazistischer Betätigung rasch im Gefängnis wieder.


Doch in Italien ist dergleichen „Normalität“. Spanien beseitigt derzeit
die letzten Denkmäler, die das faschistische Franco-Regime
verherrlichen. In Italien aber erlebt der Faschismus eine Wiedergeburt,
wie sogar das offene Entbieten des faschistischen Grußes durch hohe
Politiker und deren Anhänger zeigt.

Man muss von der SVP verlangen können, dass sie sich hier nicht feige
duckt, sondern endlich einmal aufsteht, Selbstbewusstsein und ein klein
wenig Mut zeigt.

Die Landesleitung

der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT
Roland Lang, Dr. Eva Klotz, Sven Knoll und Werner Thaler

Für die Ortsgruppe Bozen

Lorenz Puff

Bozen, 11. September 2010

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