Am Allerseelentag haben in Brixen wiederum Militär und Gemeinde am italienischen Kriegerdenkmal im Stadtfriedhof und am deutschen Kriegerdenkmal im alten Friedhof der Gefallenen aller Kriege gedacht. Dies ist, so der Gemeinderat Hartmuth Staffler von der Süd-Tiroler Freiheit, eine schöne, begrüßenswerte Geste. Bedenklich ist allerdings, dass die Feier am Stadtfriedhof immer noch vor einer Inschrift stattfindet, die vom imperialistischen Geist der Faschistenzeit geprägt ist.
Unter der Büste des Brixners Heinrich Sader (mit dem italienisierten
Vornamen Errico) steht wörtlich: „Caduto in terra d’Africa per la più
grande Italia“. Damit wird das Schicksal des bedauernswerten Heinrich
Sader, der am 25. August 1931 im italienisch besetzten Libyen im Alter
von 22 Jahren auf offener Straße durch einen Messerstich in den Rücken
getötet wurde, dazu mißbraucht, um die grausamen Eroberungskriege
Italiens in Afrika zu glorifizieren.
Die Aussage „caduto per la più grande Italia“ (vergleichbar mit
„gefallen für Großdeutschland“) sollte auf jeden Fall entfernt werden,
meint Hartmuth Staffler. Gerade am Friedhof sollte das christliche
Gedenken an die Verstorbenen und nicht eine überholte
faschistisch-imperialistische Aussage gepflegt werden.
Hartmuth Staffler
Gemeinderat von der Süd-Tiroler Freiheit in Brixen