Trotz massiver Überwachung durch italienische Sicherheits- und Geheimdienstbeamte fanden sich auch in diesem Jahr wieder unzählige Bürger aus ganz Tirol und anderen Teilen Österreichs am Brenner ein, um gemeinsam ein Zeichen gegen die noch immer bestehende Brennergrenze zu setzen, und die Selbstbestimmung für Süd-Tirol einzufordern.
Seit nunmehr 5 Jahren wird dieses Veranstaltung alljährlich am Brenner
abgehalten, um an die Teilung Tirols im Jahre 1918 zu erinnern. Jahr für
Jahr kommen mehr Leute und schon längst ist daraus ein Fixdatum für
eine Kundgebung gegen die Tiroler Unrechtsgrenze am Brenner geworden.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden von
Stefan Zelger auch in diesem Jahr
wieder die Grußworte von Siegfried Steger verlesen. Einem jener
Süd-Tiroler Freiheitskämpfer, die bis heute nicht in ihre Heimat
zurückkehren dürfen und damit all jene Politiker Lügen strafen, die
allzu oft davon faseln, dass es keine Grenzen mehr gibt und Tirol in
Europa schon längst wieder vereint sei.
L.-Abg. Sven Knoll
sprach in seiner Ansprache vom neuen
Selbstbewusstsein der Jugend in ganz Tirol, die sich nicht mehr von der
Politik bevormunden lässt und keine Scheu mehr davor hat, auch die für
Italien so heilige Brennergrenze offen in Frage zu stellen. „Ewiggestrig
sind nur jene Politiker, die glauben, dass die Geschichte Tirols mit
der Autonomie aufhört“, so Sven Knoll. Der erbärmliche Versuch Italiens,
die Kundgebung am Brenner verbieten zu lassen, habe nur zu deutlich
gezeigt, mit was für einem Staat man es zu tun hat. Die Geschichte habe
aber gezeigt, dass nichts auf ewig Bestand hat und so werde auch die
Grenze am Brenner eines Tages fallen.
Ganz im Zeichen der Jugend und somit der Zukunft des Landes, standen
auch die beiden anderen Redner. Bewusst wurden zwei junge Tiroler
gewählt, der eine aus dem Norden, der andere aus dem Süden Tirols, die
sich am Brenner trafen, um dort die Einheit ihrer gemeinsamen Heimat
Tirol einzufordern.
Markus Prantl (Nord-Tirol)
sprach davon, dass man auch in Nord-Tirol die
Teilung Tirols noch immer als Unrecht empfinde und besonders die Jugend
diese nicht länger einfach hinnehmen werde. Die Menschen in Nord-, Ost-
und Süd-Tirol dürfen sich nicht länger auseinander dividieren lassen,
sondern es gelte mit vereinten Kräften für die Freiheit und Einheit des
Landes einzustehen.
Matthias Hofer (Süd-Tirol)
stellte die provokante Frage, wie lange sich
Süd-Tirol eigentlich noch von Italien bevormunden lassen wolle. Die
jüngste Renovierung des Siegesdenkmals sei das beste Beispiel dafür,
dass man von Italien nichts zu erwarten habe. Von den Tirolern werde nun
schon seit 92 Jahren verlangt, die Teilung ihrer Heimat mit Geduld zu
ertragen. Die Geduld der Jugend sei aber längst am Ende.
Mit der Kundgebung am Brenner wurde auch in diesem Jahr wieder ein
friedliches Zeichen des Protestes gegen eine Unrechtsgrenze gesetzt, für
die es keine Berechtigung gibt.
Die panischen Reaktionen Italiens auf diese Kundgebung und die daraus
resultierende massive Überwachung zeigen nur zu deutlich, dass sich
Italien seiner Sache noch immer nicht sicher ist.
Italien weiß ganz genau, dass es diese Unrechtsgrenze nicht ewig wird
halten können, denn Süd-Tirol wartet nur auf die Gunst der Stunde, um
sich von Italien endlich zu trennen.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden am Grenzstein zwei Kränze
niedergelegt. Zum Zeichen der Trauer über die fortwährende Teilung
Tirols und im Gedenken an die Opfer von Faschismus und
Nationalsozialismus.
SÜD-TIROLER FREIHEIT
Freies Bündnis für Tirol