Die neofaschistische Organisation CasaPound will am Freitag, 26. November, in Bozen einen „Themenabend“ über Ezra Pound organisieren. Ezra Pound war ein großer Fürsprecher Mussolinis. Pound war nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Italien und verbreitete über Radio Rom antiamerikanische und antisemitische Propagandareden. Es ist ungeheuerlich, dass die Stadtgemeinde Bozen einen Saal für diese neufaschistische Veranstaltung zur Verfügung stellt. Wie beim Konzert Zetazeroalfa müssen alle antifaschistischen Kräfte dagegen mobilisiert werden, so Leitungsmitglied Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT.
Pound machte über Radio Rom während des Krieges die Juden für die
Herrschaft des Wuchers, lateinisch „usura“, verantwortlich. Der Jude,
der internationale und amerikanische Kapitalismus, hatte nach seiner
Meinung auch den zweiten Weltkrieg verursacht. Pound verbrachte auch 13
Jahre in einem Irrenhaus.
Im Gemeindeeigenen Multifunktionssaal im Neubruchweg in Bozen will diese
rechtsradikale Bewegung einen „Themenabend“ zu über das Leben von Ezra
Pound abhalten. Pound, der 1945 von amerikanischen Truppen in Italien
verhaftet wurde, wurde als US- Staatsbürger am 26. Juli 1946 wegen
Landesverrates angeklagt. Seiner Verurteilung und der Todesstrafe
entging er nur, weil der Faschist für geisteskrank erklärt wurde.
Die SÜD-TIROLER FREIHEIT fordert die Gemeinde Bozen auf, keine
Räumlichkeiten für faschistische Veranstaltungen bereitzustellen. Es ist
peinlich genug, dass CasaPound sich in einem Gebäude des
Wohnbauinstitutes eingenistet hat. Gemeinsam mit der Antifa Meran und
allen anderen Kräften werden wir verhindern, dass CasaPound den
Faschismus in Bozen verherrlichen kann.
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT