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Siegesdenkmal: Beleidigung muss weg!

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Siegesdenkmal: Beleidigung muss weg!

Nachdem  eine mehrstündige Aussprache mit dem Bozner Quästor, die zwar freundschaftlich verlief, aber nichts gebracht hat, versucht Roland Lang, Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Unterstützung beim römischen Büro gegen Diskriminierung zu erhalten. Die Inschrift auf dem Siegesdenkmal:

„Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus.“
„Hier  an den Grenzen des Vaterlandes setze die (Feld-)Zeichen.
     Von hier aus bildeten wir die Übrigen durch Sprache, Gesetze und Künste.“

 
ist rassistisch und muss weg, ist Lang überzeugt. Es kann in einem
geeinten Europa nicht sein, dass eine Schrift  so überheblich über ein
Volk urteilt. Da der Weg zur „Europäischen Kommission gegen
Diskriminierung“ erst begangen werden kann, wenn der nationale zu keinem
Ergebnis geführt hat, erhielt die Ministerin für Chancengleichheit Mara
Carfagna und das ihrem Ministerium unterstehende Büro gegen
Rassendiskriminierung mit Dr. Rosario Alberto De Stefano,
Verantwortlicher für den Bereich Kommunikation mit den Bürgern,
Nationales Büro gegen Rassendiskriminierung von der SÜD-TIROLER FREIHEIT
folgendes Schreiben, um sie auf die Inschrift aufmerksam zu machen:

An die italienische Ministerin für Chancengleichheit
Frau Mara Carfagna
Rom
 
Zu Händen an:
 
Herrn
Dr. Rosario Alberto De Stefano
Verantwortlicher für den Bereich Kommunikation mit den Bürgern
Nationales Büro gegen Rassendiskriminierung
serep@pariopportunita.gov.it
Rom
 
Sehr geehrter Herr Dr. Rosario Alberto De Stefano!
 
In Bozen (Bolzano) steht ein faschistisches Denkmal, das zurzeit
renoviert wird. Bei diesen Arbeiten wurde auch wieder die lateinische
Schrift sichtbar, die in beleidigender Form auf der Frontseite
verkündet:
 
    „Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus.“
    „Hier  an den Grenzen des Vaterlandes setze die (Feld-)Zeichen.
     Von hier aus bildeten wir die Übrigen durch Sprache, Gesetze und Künste.“
Inschrift des Siegesdenkmals
 
Dieses Denkmal mit seiner rassistischen Schrift steht im Zentrum  von Bozen (Bolzano), umringt von zahlreichen Schulen.
 
Diese Inschrift, die auf Befehl von Benito Mussolini von seinen
faschistischen Helfern im Jahre 1928 angebracht wurde, erklärt die
Einheimischen (Südtiroler- Sudtirolesi) zu Unkultivierten, die erst
durch den Faschismus  „Bildung“ in „Sprache, Kultur und Künste“ erhalten
hätten.
 
Diese Aufschrift ist eindeutig diskriminierend gegenüber der Südtiroler
Minderheit und verletzt  außerdem die  Art. 3  und  Art. 6 der
italienischen Verfassung:
 
Art. 3. Alle Staatsbürger haben die gleiche gesellschaftliche Würde und
sind vor dem Gesetz ohne Unterschied des Geschlechtes, der Rasse, der
Sprache, des Glaubens, der politischen Anschauungen, der persönlichen
und sozialen Verhältnisse gleich.

Art. 6. Die Republik schützt mit besonderen Bestimmungen die sprachlichen Minderheiten.
 
Hingewiesen sei auch auf den Pariser Vertrag der den Südtirolern
besondere Maßnahmen zur Erhaltung des Volkscharakters sowie der
wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung zusichert.  Das
Südtirol-Abkommen zwischen Italien und Österreich wurde als
integrierender Bestandteil in den Friedensvertrag der Alliierten mit
Italien aufgenommen.
 
Livia Battisti, Tochter des italienischen Freiheitskämpfers Cesare
Battisti, dessen Statue sich im Inneren des Siegesdenkmals befindet,
stellte fest:
 
„Das Siegesdenkmal ist ein Stachel im Herzen von Bozen.
Niemals hat das habsburgische Österreich in Friedenszeiten
auf solche Weise die italienische Bevölkerung im Trentino beleidigt“.
LIVIA BATTISTI
(Tochter von Cesare Battisti)
 
Die Inschrift auf dem Siegesdenkmal ist eindeutig diskriminierend und
antieuropäisch und muss bis zur Klärung der weiteren Zukunft des
faschistischen Denkmals (Erklärende Tafeln, Schleifung, Umwandlung in
ein Museum) zumindest vor den Schülern und Studenten abgedeckt werden.
 
Sollte Unterfertigter bis zum 8. Jänner 2011 (Schulanfang in Italien
nach den Weihnachtsferien) keine Antwort erhalten, so wird als nächster
Schritt eine Meldung an die „Europäische Kommission gegen
Diskriminierung“ erfolgen. Weitere Aktionen vorbehalten!
 
Da jedes italienische Ministerium in Südtirol durch den
Regierungskommissär vertreten ist, erlaubt sich Unterfertigter, dieses
Schreiben in deutscher Sprache abzufassen, da deutsch in der Provinz
Bozen dem italienischen gleichgestellt und damit Amtssprache ist.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Lang
Greifensteiner Weg 12
39018 Terlan / Südtirol

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