In den „Dolomiten“ vom 4. 1. schreibt SVP-Parlamentarier Siegfried
Brugger im Artikel „Zündeln ohne rechtliche Grundlage“ u. a.: „Im
Gegensatz zu den Leuten, die mit diesen Themen (Unterschriftensammlung
für die doppelte Staatsbürgerschaft) nur zündeln, wollen wir eine Sache
präsentieren, die Kopf und Fuß hat.“ Brugger hat wohl vergessen, dass
gerade die SVP es war, die vor ca. einem Jahr zur doppelten
Staatsbürgerschaft eine Unterschriftenaktion groß angekündigt hat!
Weiters schreibt Brugger: „Und gerade in Zeiten, in denen Europa schon ohne Grenzen ist, von Wiedervereinigung zu reden, ist schlichtweg verantwortungslos.“ Europa ohne Grenzen und beste Autonomie der Welt, warum müssen die Volksvertreter dann immer wieder um Kleinigkeiten und wichtige Sachen, z. B. Schilderstreit in Rom, herumstreiten? Warum sagt man den Leuten nicht, dass die politische und Verwaltungsgrenze am Brenner weiterhin besteht, mit all ihren Nachteilen?
Und dass der Europäische Gerichtshof die Sezession im Kosovo 2010 für rechtens erklärt hat? Oder dass nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 eine Reihe von europäischen Kleinstaaten unabhängig geworden ist!
Passt das der SVP am Ende nicht ins Konzept?
Sepp Mitterhofer
Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Meran-Obermais