Die Umfrage zur doppelten Staatsbürgerschaft, die der "Alto Adige" am 13.01.11 in großen Lettern auf der Titelseite (!) veröffentlicht hat, ist sicherlich mit Vorsicht zu genießen: Es wird nicht die genaue Zusammensetzung der 703 Personen umfassenden Stichprobe erläutert, zudem werden nur zwei Fragen genannt, ohne aufzuzeigen, ob es andere Fragen oder ein Vorwort gab. Aber lassen wir doch die fragwürdigen Daten der Umfrage und schenken wir einem anderen Beispiel doppelter Staatsbürgerschaft die Aufmerksamkeit:
Wie viele Italiener in Slowenien und Kroatien haben den italienischen
Pass beantragt? Alle? Nur einige? Wieviele haben ihn sofort, wieviele
erst nach Jahren beantragt? Waren die Slowenen und Kroaten für oder
gegen die doppelte Staatsbürgerschaft für Italiener?
Abschließend
möchte ich noch die klugen Worte des Landesrats Christian Tommasini zur
italienisch-österreichischen Staatsbürgerschaft zitieren, die am
20.12.09 im "Alto Adige" veröffentlicht wurden: "…senza togliere niente a
nessuno, rassicuriamo tutti. La popolazione tedesca, ma pure tanti
mistilingui, si sentiranno più tutelati, avendo in mano anche la
cittadinanza austriaca. E a quelli di lingua italiana non verrà
sottratto nulla. Per questo vorrei lanciare un appello alla SVP:
uniamoci per rendere possibile questa proposta."
("…ohne jemandem etwas wegzunehmen, beruhigen wir alle. Die
deutsche Bevölkerung, aber auch viele Gemischtsprachige, werden sich
beschützter fühlen, wenn sie auch die österreischische
Staatsbürgerschaft besitzen. Und den Italienischsprachigen wird nichts
weggenommen. Deshalb richte ich meinen Aufruf an die SVP: vereinigen wir
uns, um diesen Vorschlag zu ermöglichen")
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT