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Der Laurinsbrunnen darf nicht wieder entfernt werden

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Der Landtagsabgeordnete Dello Sbarba hat eine eigenartige Geschichtsauffassung: die faschistischen Denkmäler sollen seiner Meinung nach „historisiert“ werden, aber der Laurinsbrunnen muss weichen, da ihm eine uralte Sage peinlich ist, gerade auf dem „Raum zwischen Landtag und Landesregierung“, wie er schreibt. Dieser „Raum“ ist die Francesco-Crispi-Straße: nach einem Premierminister benannt, der Italiens Kolonialbestrebungen in Afrika vorantrieb. Vielleicht möchte sich Herr Dello Sbarba einmal mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte befassen und den Namen der Straße wieder etwas „historisieren“.

Aber kehren wir zurück zum Laurinsbrunnen: dieser wurde errichtet, um
"Der Bürger Wohl zu mehren, den fremden Gast zu ehren", wie auf dem
Sockel zu lesen ist. Ein gewiss freundlicherer Empfang für Bozens Gäste –
der Bahnhof ist nicht weit – als ein Ort, der nach einem Kolonialisten
benannt ist. Hat etwa der ehemalige Südtiroler Landtagspräsident mehr
Verständnis für Crispi als für unsere heimische Sagenwelt?

Lorenz Puff
Bezirkssprecher von Bozen Stadt/Land der Süd-Tiroler Freiheit

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