In den vergangenen Monaten hat die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT in ganz Österreich Unterschriften für eine parlamentarische Bürgerinitiative gesammelt, damit es den Süd-Tirolern ermöglicht wird, die österreichische Staatsbürgerschaft, welche sie mit der Annexion Süd-Tirols durch Italien unfreiwillig aufgeben mussten, wiederzuerlangen.
Das sensationelle Ergebnis wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt: Mehr als 20.000 Bürger fordern mit ihrer Unterschrift das Parlament in Wien auf, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Süd-Tiroler die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten.
Das sensationelle Ergebnis von mehr als 20.000 Unterschriften hätte sich
niemand erwartet und dürfte einige Politiker und Skeptiker nun gehörig
zum Nachdenken bringen.
Die Unterschriftensammlung zur Erlangung der doppelten
Staatsbürgerschaft reiht sich nämlich in die erfolgreichsten
Bürgerinitiativen der letzten Jahre und stellt somit eindrucksvoll unter
Beweis, dass ein großer Teil der Bevölkerung in Österreich die doppelte
Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler unterstützt.
Wenn man bedenkt, dass die SÜD-TIROLER FREIHEIT in Österreich über keine
Parteistruktur verfügt, keine Medien hinter sich hatte, die für die
Sammlung Werbung machten, sowie von politischer Seite kaum Unterstützung
erhielt, aber dennoch auf Anhieb so viele Unterschriften sammeln
konnte, wie nur wenige andere Bürgerinitiativen, so zeigt dies sehr
deutlich, wie wichtig der Bevölkerung in Österreich dieses Thema ist.
Die 20.000 Bürgerinnen und Bürger haben damit nicht nur eine klare
Aufforderung an das Parlament gerichtet, sondern auch ein deutliches
Zeichen der Solidaritätsbekundung für Süd-Tirol gesetzt.
Im Gegensatz zu anderen Bürgerinitiativen, bei denen die Motivation für
die Unterstützung zumeist einen persönlichen Vorteil beinhaltet, war
dies im Fall der doppelten Staatsbürgerschaft nicht gegeben. Kein
Österreicher hat einen persönlichen Vorteil davon, dass den Süd-Tirolern
die österreichische Staatsbürgerschaft gegeben wird. Es ist dies einzig
und allein ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung.
Im Lichte dieser Erkenntnis wiegt die Unterstützung somit noch
wesentlich mehr. Es gilt daher allen aufrecht zu danken, die diese
Bürgerinitiative mit ihrer Unterschrift unterstützt haben.
Ein besonderer Dank geht aber auch an den Gesamt-Tiroler Schützenbund,
den Andreas Hofer Bund Tirol, die Alt Tyroler Schützen, sowie an den
Süd-Tiroler Heimatbund, die sich an der Unterschriftensammlung beteiligt
und somit zu diesem sensationellen Ergebnis von mehr als 20.000
Unterschriften beigetragen haben.
Nun ist die Politik gefordert:Der Schwerpunkt der Unterschriftensammlung wurde von Beginn an auf
Österreich gelegt, um den Parlamentariern in Wien zu beweisen, dass die
Forderung nach einer doppelten Staatsbürgerschaft nicht nur von
Süd-Tirolern gewünscht, sondern auch von der Bevölkerung in Österreich
und somit von den eigenen Wählern unterstützt wird.Die Unterschriftensammlung hat aber vor allem gezeigt, dass es sich
nicht um ein Parteithema handelt, sondern um ein überparteiliches
Anliegen. Die Bürgerinitiative wurde nämlich nicht nur von Vertretern
verschiedener Parteien unterzeichnet, sondern auch von Wählern quer
durch alle Parteien.Am 23. Feber 2011 werden die gesammelten Unterschriften dem Nationalrat
in Wien übergeben, welcher sich dann mit der Thematik auseinandersetzen
wird.Nach den langwierigen Diskussionen der letzten Monate ist nun die Politik konkret gefordert.
Das Signal von mehr als 20.000 Unterschriften ist eine klare
Aufforderung und kann von der Politik nicht einfach ignoriert werden.Bereits vor 1 ½ Jahren ist die SÜD-TIROLER FREIHEIT in Wien mit
Vertretern aller Parteien zusammengetroffen, um über die doppelte
Staatsbürgerschaft zu sprechen. Damals hatten sich alle Parteien
grundsätzlich dafür ausgesprochen.Nun gilt es die Parteien davon zu überzeugen, den Worten auch Taten folgen zu lassen.
Polemiken der letzten Tage beweisen Notwendigkeit der doppelten Staatsbürgerschaft:
Die Polemiken der letzten Tage rund um die Nichtteilnahme des Landes
Süd-Tirol an den 150-Jahrfeiern der Einheit Italiens, zeigen deutlich
genug, wie wichtig die doppelte Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler
ist. Durch ganz Italien geht derzeit eine Welle der Entrüstung,
begleitet mit wüsten Beschimpfungen und Androhungen, nur weil die
Süd-Tiroler sich nicht als Italiener bekennen wollen. Selbst der
italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano ließ sich zu der
respektlosen Aussage hinreissen, dass die Süd-Tiroler Italiener zu sein
hätten und stellt somit ihre Identität als österreichische Minderheit in
Abrede.
Doppelte Staatsbürgerschaft baut Grenzen ab:
Die österreichische Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler würde die
Menschen nördlich und südlich des Brenners wieder einander näher
bringen, die Rechte der Süd-Tiroler absichern und Grenzen abbauen, die
sich durch ganze Familien ziehen. Bis heute werden in Tirol Familien
durch Staatsbürgerschaften geteilt, weil ein Teil in Süd-Tirol und der
andere im Bundesland Tirol lebt. Gegenüber der eigenen Familie ist man
somit ein Ausländer.
Derartige Zustände sind nicht tragbar und müssen beseitigt werden.
Die doppelte Staatsbürgerschaft würde somit in jeder Hinsicht Grenzen
abbauen und im Geiste der europäischen Einheit die Tiroler Landesteile
weiter zusammenführen.
Die doppelte Staatsbürgerschaft würde niemandem aufgezwungen, sondern könnte von jedem freiwillig beantragt werden.
Sie würde den österreichischen Steuerzahler kein Geld kosten.
Italien selbst hat nichts gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, weil es diese seinen eigenen Auslandsitalienern gewährt.
Die meisten andern Staaten in Europa sehen eine doppelte Staatsbürgerschaft vor.
Niemandem würde dadurch etwas genommen, aber sehr vielen Menschen dadurch etwas gegeben.
Bei nüchterner und sachlicher Betrachtung muss somit festgestellt
werden, dass nichts gegen die Vergabe der doppelten Staatsbürgerschaft
an die Süd-Tiroler spricht.
SÜD-TIROLER FREIHEIT
Freies Bündnis für Tirol