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Erklärungstafeln an den Beinhäusern: Unwahrheiten nicht auch noch festschreiben

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Erklärungstafeln an den Beinhäusern: Unwahrheiten nicht auch noch festschreiben

Unkenntnis oder das bewusste Festschreiben von falschen Aussagen wirft der Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes (SHB), Roland Lang, dem Südtiroler Landeshauptmann und dem Landesarchiv  vor. Wer den Text der „Erklärungstafeln" liest, welche laut Durnwalder irgendwo neben den Beinhäusern auf der grünen Wiese angebracht werden sollen, lässt jeden einigermaßen in der Geschichte Tirols bewanderten Menschen nur den Kopf schütteln!

So im Absatz 1 des Textes: „1931 verfügte das faschistische Regime die
Auflassung vieler Soldatenfriedhöfe, die zum Teil als Provisorien an den
Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs errichtet worden waren und
nunmehr kaum noch gepflegt wurden. Das eigens eingesetzte ‚Kommissariat
für die Ehrung der Kriegsgefallenen‘ sollte an ihrer Statt mehrere
Beinhäuser errichten."

Dazu schreibt Othmar Parteli im Buch „Geschichte des Landes Tirol", das
im Gedenkjahr 1984 herausgekommen ist und auch von der Südtiroler
Landesregierung unterstützt wurde, auf Seite 266 zur Exhumierung von
Leichen für die Ossarien durch den faschistischen Militärkaplan Antonio
Aimele „Dabei kümmerte es ihn wenig, dass es sich zum Großteil um
Soldaten handelte, die vielfach erst nach dem Ende des ersten
Weltkrieges gestorben waren".

Auch dass es die verrückte Idee gab, 30 österreichische Soldaten aus
Südtirol aus dem Bozner Soldatenfriedhof in den Beinhäusern beizusetzen,
zu der es aber nicht kam, weil der Veteranenverein innerhalb von nur 3
Tagen, wie absichtlich kurzfristig gefordert, die schriftlichen
Erklärungen der Familienangehörigen erbringen konnte, dass sie mit einer
Überführung keinesfalls einverstanden waren!

So sind nur einige wenige Südtiroler als „Caduti Italiani", wie am
Eingang zu lesen, in faschistischen Beinhäusern noch als Tote
missbraucht worden.

Im Absatz 7 des Textes: „….Die hier umgebetteten Gebeine stammten aus
verschiedenen, von den Ossarien z.T. auch weit entfernten
Soldatenfriedhöfen. …"

Dazu sei zum Beispiel auch auf den tragischen Badeunfall des Soldaten
Mariottini David hingewiesen, der laut Sterbebuch der Pfarre Terlan
unter dem „Verzeichnis der in der Pfarre Terlan im Jahre 1919
verstorbenen Personen, Nr. 19, Juni 1919, Eintragung 21. Juni,
folgendermaßen dargestellt ist: „Mariottini David, ital. Soldat …. Und
zur Todesursache: Ertrunken während er ein Bad nahm in einer Lacke in
Siebeneich.Beerdigt hier am 23. Juni 5 Uhr Nachmittag in der Nähe der Seiferts- Kapelle …. Vom italienischen Feldkaplan.
Anmerkung dazu auf der linken Seite: Die Leiche wurde am 27.4.1938 von
einem italienischen Militärkaplan exhumiert und in das „Ossarium" am
Reschenpasse überführt." Es folgt die Unterschrift des Pfarrers.
In der italienischen Geschichtsfälschung ist der Weg von einem
Badeunfall zum Gefallenen für die heiligen Grenzen des Vaterlandes mit
Ehrengrab scheinbar nicht weit!

Die Beinhäuser sind keine Orte des Gedenkens, wie die Landesregierung
glaubt, sondern versteinerte Lügen des Faschismus. Den Toten Frieden in
der Heimaterde, allen Relikten der Diktatur aber die Schleifung. So wie
in allen anderen demokratischen Ländern auch, fordert deshalb der
Südtiroler Heimatbund.

Für den Südtiroler Heimatbund

Roland Lang

Beiliegend als Beweis das Verzeichnis der Pfarre Terlan von 1919 Seite
179 mit der Eintragung von Mariottini David! Der Krieg endete
bekanntlich im Jahre 1918!

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