Die Tatsache, dass der Zeitwohnungsbesitz provinzfremder Personen in unserem Land stark zugenommen hat, und auch in unserer Gemeinde dieses Phänomen zu beobachten ist, hat das Bündnis Taufers2010 bewogen, dieses Thema im Wahlkampf aufzugreifen.
Eine diesbezügliche Anfrage von Ralf Oberhollenzer an den Bürgermeister brachte interessante Zahlen zum Vorschein. Die Anfrage sollte nicht nur die Ist-Situation aufzeigen, sondern auch die Entwicklung in den letzten Jahren.
Laut Antwortschreiben beträgt der Zuwachs an Zweitwohnsitzen in den
letzten 5 Jahren 43%. (94 auf 134), Wobei von den 134, 107 provinzfremde
Personen sind.
Dies ist wohl mehr als beträchtlich! Auch der Bürgermeister hat das
Problem wohl erkannt, hat er doch im Grundsatzprogramm für die
Verwaltungsperiode 2010-2015 das Schlagwort „Maßnahmen gegen den
Ausverkauf der Heimat“ eingebaut. In der Anfrage wollte Oberhollenzer
auch die konkreten Maßnahmen wissen. Die Antwort hierzu ist zwar
allgemein gehalten, aber von der Idee selbst sicher zu befürworten, nur:
Wo sind die Taten?
Nicht nur dass hier der ansonsten knappe Baugrund den Einheimischen
praktisch genommen wird, und der Spekulation zur Verfügung gestellt
wird, auch die Tourismusbetriebe beklagen ausfallende Einnahmen
deswegen. Und sicherlich ist auch das mit ein Grund für die immer
schwieriger werdende Situation vieler Gastbetriebe.
Denn viele Zweitwohnungsbesitzer, die früher Ihren Urlaub in unseren
Hotels und Pensionen gemacht haben, nützen nun Ihre gekauften Wohnungen
nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern sie verhelfen auch der
gesamten Verwandtschaft und den Freunden zu einer Unterkunft, indem Sie
diesen die Wohnung überlassen.
„Wir müssen uns bewusst sein, dass auch die Generationen nach uns Platz
für Entfaltung und Entwicklung brauchen, und unsere Kulturlandschaft
erhaltet bleiben soll. Derzeit werden schönste Plätze verbaut und teuer
verkauft und die Einheimischen Normalverdiener werden in
Erweiterungszonen zusammengepfercht“ findet Oberhollenzer.
Die Gemeinderäte von Taufers2010 sind sich wohl bewusst, dass dieses
Problem auf Gemeindeebene schwer zu lösen sein wird, trotzdem gibt es
Möglichkeiten die genutzt werden sollen, z.B. mit Hilfe der
Vertragsurbanistik, welche zum Wohl aller Bürger eingesetzt werden muss.
Leider scheint es aber des Öfteren so, als müsse man die Bau- und
Immobilienlobby bei Laune halten. Warum auch immer?
Weiters wäre ein Vorgehen wie in Ahornach möglich, wo die letzte
ausgewiesene Erweiterungszone auf Druck der Bevölkerung ausschließlich
dem geförderten Wohnbau zur Verfügung gestellt wurde.
Ein weiteres Detail der Anfrage ergab, dass in der Gemeinde 171
Wohnungen leer stehen. Nur 19 davon sind konventioniert, der Rest steht
dem freien Wohnungsmarkt zur Verfügung. Dies bedeutet, dass bereits ein
Angebotsüberschuss an freien Wohnungen herrscht. Trotzdem wurde im Jahr
2008 ein Beschluss verabschiedet, der wiederum die Möglichkeit bietet
eine konventionierte Wohnung „freizukaufen“. Wobei der Bürgermeister
dies im Alleingang entscheiden kann. Aus diesem Grund wird das Bündnis
Taufers2010 einen Beschlussantrag vorbereiten, um den Beschluss von
2008, aufzuheben. Durch diese konkrete Maßnahme gegen den Ausverkauf der
Heimat wird der Spekulation im Vorfeld entgegenwirken.
Parteienbündnis
TAUFERS 2010
www.taufers2010.com