Als konzeptlos bezeichnet der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, die Planungen zum Einkaufszentrum in Bozen, welches im Gewerbegebiet durch die Ausweitung des „Twenty“ entstehen soll. Anstatt sich ernsthaft mit den Kaufbedürfnissen und den geschäftlichen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen, soll einfach auf die Schnelle ein Einkaufzentrum aus dem Boden gestampft werden, nur weil es einigen Geschäftsleuten ein Dorn im Auge ist, dass viele Süd-Tiroler in die Einkaufszentren von Innsbruck und Ost-Tirol fahren.
Die Landesregierung, aber auch der HDS und die Geschäftsleute von Bozen sollten sich gut überlegen, ob durch die Errichtung eines Einkaufszentrums im Gewerbegebiet von Bozen, außerhalb der Stadt, den Süd-Tiroler Geschäftsleuten wirklich gedient ist. In diesem Einkaufszentrum werden nämlich nur wenige Süd-Tiroler Betriebe ihre Geschäftstüren öffnen, sondern hauptsächlich italienische und internationale Ketten, die gerade den Bozner Geschäftsleuten damit auch noch die Tageskundschaft streitig machen.
In den großen europäischen Städten ist man längst davon abgegangen Einkaufszentren außerhalb der Städte zu errichten, sondern siedelt derartige Strukturen wieder in den Stadtkernen an, um damit die Innenstadt zu beleben.Als bestes Beispiel dafür sei das KAUFHAUS TYROL in Innsbruck genannt.
Die Einkaufsfahrten vieler Süd-Tiroler nach Innsbruck wird man damit sicher auch nicht verhindern, weil es für die Kunden nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch der Dienstleitung ist. Die Fahrt nach Innsbruck wird mit einem Ausflug verbunden, vor allem aber mit mit dem Kauf der Produkte, die man aus der österreichischen Radio- und Fernsehwerbung kennt, sowie mit einem Service in der eigenen Muttersprache.Mit dem Bau des Twenty wurde in Bozen bereits das Technikgeschäft MEDIA WORLD eröffnet, dennoch fahren viele Süd-Tiroler auch weiterhin nach Innsbruck in den MEDIA MARKT. Ein Umstand der nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass es zu Beginn nicht einmal möglich war einen Computer mit deutscher Tastatur in Bozen zu kaufen.
Anstatt aus diesen Fehlern zu lernen, versteift man sich jedoch lieber auf einen Neidkomplex und glaubt das Problem damit zu lösen, indem man ein Einkaufszentrum außerhalb der Stadt errichtet. Es ist dies eine verfehlte Politik, die langfristig der Süd-Tiroler Geschäftswelt mehr schadet, als einige Kunden, die gelegentlich zum Einkaufen nach Innsbruck fahren.
Gerade für eine Handelsstadt wie Bozen wäre es daher sinnvoller, ein alternatives Einkaufsmodell zu entwickeln. Durch die Ansiedlung bestimmter Geschäfte im Innenstadtbereich, die Schaffung adäquater und preiswerter Parkmöglichkeiten, sowie durch eine optimale Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, könnten die gesamten Lauben mit dem angrenzenden Obstmarkt zu einem einzigen großen Einkaufszentrum werden. Es wäre dies eine Einkaufsstruktur, die in dieser Form einzigartig wäre und auf Einheimische wie Touristen anziehend wirken würde.
SÜD-TIROLER FREIHEIT Freies Bündnis für Tirol