Angesichts der nun doch nicht zustande kommenden medizinischen Fakultät an der Uni in Bozen, die auch nicht zu begrüßen gewesen wäre, gilt es jetzt rasch ein neues Konzept für die medizinische Ausbildung der Süd-Tiroler Studenten auszuarbeiten, da ansonsten bereits in wenigen Jahren ein akuter Ärztemangel droht. Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, schlägt daher vor, die bereits bestehende Medizin-Uni in Innsbruck zu einer echten Gesamt-Tiroler Forschungs- und Bildungseinrichtung auszubauen.
Der Aufbau einer eigenen Fakultät in Bozen wäre mit enormen Kosten verbunden gewesen und hätte zudem nicht den Ausbildungsstandart der Uni Innsbruck bieten können, da elementare Bestandteile der medizinischen Ausbildung, wie der anatomische Sezierkurs, aufgrund der italienischen Gesetzeslage in dieser Form in Bozen nicht möglich sind. Süd-Tirol verfügt zudem nicht über eine Universitätsklinik und somit auch nicht über die notwendigen Forschungseinrichtungen, die Innsbruck bietet.
Das Land Süd-Tirol sollte sich daher besser finanziell an der medizinischen Universität Innsbruck beteiligen. Mit den Geldern, die der Aufbau einer eigenen Fakultät in Bozen gekostet hätte, lässt sich (in Zusammenarbeit mit dem Bundesland Tirol) die bereits bestehende Medizin-Uni in Innsbruck zu einer echten Gesamt-Tiroler Forschungs- und Bildungseinrichtung der Spitzenklasse ausbauen. Langfristig wäre dies nicht nur kostengünstiger, sondern käme auch der Ausbildung der Ärzte zugute, da es für den Lebenslauf eines Arztes sehr wohl einen Unterschied macht, ob man an einer medizinischen Universität mit Weltruf wie Innsbruck ausgebildet wurde, oder an einer kleinen Provinz-Uni wie Bozen.
Durch die finanzielle Beteiligung an der Uni-Innsbruck, könnten den Süd-Tiroler Studenten auch die notwendigen Ausbildungsplätze gesichert werden, da die Uni in Innsbruck somit zu einer echten Gesamt-Tiroler Landesuniversität würde. Als solche könnte sie sich als Modell-Uni einer europäischer Kooperation anerkennen lassen, die für die Ausbildung einer ethnischen Minderheit die Verantwortung trägt. Eine gewisse Anzahl an fixen Studienplätzen für Studenten aus ganz Tirol ließe sich somit auch international rechtfertigen.
Mit den Geldern aus Süd-Tirol und den Strukturen in Innsbruck, ließe sich gemeinsam eine erstklassige Medizin-Uni aufbauen, die sich zum Zentrum einer internationalen Forschungsstätte der Spitzenklasse entwickeln könnte.Das Prinzip „gemeinsam ist man stärker“, wäre somit zum Wohle der Bevölkerung in ganz Tirol.
L.-Abg. Sven KnollSÜD-TIROLER FREIHEIT