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Zwei spektakuläre Verhaftungen im April 1961 – Feuernacht zeichnet sich bereits ab

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Zwei spektakuläre Verhaftungen im April 1961 – Feuernacht zeichnet sich bereits ab

Vor 50 Jahren, im April 1961, so der Südtiroler Heimatbund, verschlechtert sich mit der Verhaftung von SVP-Ortsobmann im Sarntal, Helmut Kritzinger am 8. und der Südtirol- Expertin Dr. Viktoria Stadlmayer am 30. April das politische Klima zwischen Wien und Rom immer mehr. Beide Verhafteten, so Roland Lang,  wurden beschuldigt, Terroranschläge bzw. deren Vorbereitung geplant zu haben.

Dr. Stadlmayer wurde anhand des
berüchtigten faschistischen Strafgesetzbuches der „antinationalen
Tätigkeit“ beschuldigt, der später ÖVP Politiker Kritzinger wegen eines
Briefwechsels mit Stadlmayer. Ihr wurde für ihren Einsatz für Tirol 14
Jahre später das große Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen,
1985 das Ehrenzeichen des Landes Tirol. Helmut Kritzinger wurde 2008
Präsident des österreichischen Bundesrates. Im Juni 1961 folgt in der 
Herz- Jesu Nacht die lautstarke Antwort der Freiheitskämpfer unter
anderem auch auf diese willkürlichen Verhaftungen.

Verhaftung und Kerker konnten sie nicht kleinkriegen:

Die gebürtige Brixnerin Viktoria Stadlmayer arbeitete seit 1945  in der
wissenschaftlichen Abteilung der „Landesstelle für Südtirol“.

1957 wurde eine eigene Dienststelle für Südtirolangelegenheiten im Amt
der Tiroler Landesregierung eingerichtet, das (unter Landeshauptmann Van
Staa abgeschaffte) Südtirolreferat, deren Leiterin Dr. Stadlmayer bis
1985 war. 1961 wurde sie am Brenner verhaftet und trotz Proteste, auch
von Außenminister Kreisky, für 43 Tage eingekerkert. 1975 wurde ihr das
Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen,
1979 erhielt sie das Goldene Parteiabzeichen der Südtiroler Volkspartei,
1981 folgte die Ehrenbürgerschaft der Universität Innsbruck, 1983 das
Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck und 1985 schließlich das Ehrenzeichen
des Landes Tirol.

Mit Jahresende 1985 trat die Beamtin Dr. Stadlmayer, die 1960 zum
Regierungsrat, 1964 zum Oberregierungsrat und 1969 zum Hofrat ernannt
worden war, in den Ruhestand.

Helmut Kritzinger war von 1956 bis 1961 Gemeinderat im Sarntal. Nach
mehr als 6 Monaten Gefängnis und seiner provisorischen Freilassung
konnte er sich mit einer Flucht vor einer neuerlichen Verhaftung retten.
Kritzinger wurde 1983 in den Gemeinderat von Innsbruck gewählt, 1997
zum Landesobmann des Tiroler Seniorenbundes bestimmt. Er war vom 20.
Dezember 2002 – 30. Juni 2008 Mitglied des österreichischen Bundesrates
und vom 1. Jänner 2008 – 30. Juni 2008 einer der höchsten politischen
Vertreter unseres Vaterlandes Österreich!

1961 – 2011. Fünfzig Jahre nach diesen spektakulären Verhaftungen und
zwei Monate vor der Gedenkfeier „50 Jahre Feuernacht“ am 11. Juni in
Frangart, so der Südtiroler Heimatbund, hat uns der Wohlstand und die
italienische Zuckerbrot und Peitsche Politik viel unserer Abwehrkraft
gegen die Fremdbestimmung genommen. Aber die Jugend besinnt sich immer
mehr der Tiroler Werte, an dessen vorderster Stelle immer die Freiheit
des Landes stehen muss!

Roland Lang
Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes 

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