Mit Erstaunen nimmt der „Südtiroler Heimatbund“ (SHB) die Entscheidung der Südtiroler Landesregierung zur Kenntnis, am 9. Juni im Bozner Kolpinghaus auf dem Themenabend der Landesregierung ausgerechnet den Meraner Lehrer und Historiker Leopold Steurer zur Feuernacht „aus der Sicht der Südtiroler Minderheit“ federführend referieren zu lassen. (Mitteilung der Landesregierung vom 16.5. 2011). Dies ist eine glatte Fehlbesetzung, denn Steurer ist auf diesem Gebiet weder kompetent noch objektiv, stellt Roland Lang dazu fest!
Georg Klotz als „Kriminellen“ beschimpft
Steurer hegt eine feindselige Abneigung gegen Südtiroler Freiheitskämpfer. Den verstorbenen Südtiroler Freiheitskämpfer Georg Klotz hat Steurer in dem Wochenmagazin „FF“ vom 25. Jänner 2001 als „Kriminellen“ bezeichnet und sich dagegen verwahrt, dass man diesen in der Öffentlichkeit „verharmlosend als Aktivisten“ bezeichne.
Wiederum in dem Magazin „FF“ Nr. 28 / 2009 wendet sich Steurer in dem Artikel „Deutsches Opfer, welscher Täter“ gegen die „Falschetikettierung aller Sprengstoffattentäter der 60er-Jahre als ‚Freiheitskämpfer‘ durch die SVP-Landtagsfraktion“.
Abneigung sogar gegen die Witwe von Sepp Kerschbaumer
Steurers Abneigung gegen die Freiheitskämpfer geht so weit, dass er es sogar dem Kapuziner-Pater Robert Prenner verübelt, dass dieser im „St. Antoniusblatt“ einen mitfühlenden Artikel über die Frau von Sepp Kerschbaumer veröffentlicht hat. Dies hat Pater Prenner selbst in einer Festschrift zum 60. Geburtstag Steurers berichtet.
Fulminante Fehlleistung als Historiker
Steurer ist bislang nur als Historiker über NS-Themen und als öffentlicher Ankläger gegen angeblich „übersteigerten Südtirolpatriotismus“ hervorgetreten. Das einzige Mal, wo er ausführlich über den Freiheitskampf der Sechzigerjahre publizierte, hat er eine fulminante wissenschaftliche Fehlleistung hingelegt.
Diese hat er sich 2009 in einem Beitrag zu einem Buch (Manuel Fasser „Ein Tirol – zwei Welten“) geleistet. In seinem „Nachwort – historische Hintergründe zur Feuernacht“ behauptet Steurer in dem Kapitel „Der letzte Ausweg: Andreas Hofer als Zielscheibe der Attentäter“, dass ausgerechnet der „Befreiungsausschuß Südtirol“ (BAS) am 1. Oktober 1961 das Andreas-Hofer-Denkmal auf dem Bergisel in Innsbruck gesprengt habe. Dies sei in provokatorischer Absicht geschehen, um eine „Welle nationaler Empörung“ gegen Italien zu provozieren. Diese ohne jeden Beweis publizierte Behauptung ist aber nur Wunschdenken Steurers und nachweislich historisch falsch.
Von österreichischen Polizeibehörden widerlegt
Tatsache ist nämlich, dass die österreichischen Polizeibehörden aufgrund von Sachbeweisen und kriminologischen Untersuchungen dieses Attentat einem Täterkreis zuordneten, der in der Folge in den Jahren 1962 und 1963 Attentate auf das Sowjetdenkmal in Wien und in Ebensee in Oberösterreich (1 Todesopfer, mehrere Verletzte) verübt hat. Der SHB verfügt über die diesbezüglichen österreichischen Polizei- und Gerichtsakten, in denen die österreichischen Ermittlungsergebnisse niedergelegt sind. Die neofaschistischen Täter flogen nach mehreren Anschlägen auf Parteilokale in Mailand im Jahre 1964 auf, wurden verhaftet und der Bombenlegung in Ebensee überführt.
Steurer weder kompetent noch objektiv – warum wurde keine Fachkraft ausgewählt?
Steurer ist ausgewiesenermaßen weder objektiv noch kompetent genug, um über das Thema des Südtiroler Freiheitskampfes zu referieren.
Der „Südtiroler Heimatbund“ (SHB) ist darüber verwundert, dass die Landesregierung keinen Referenten aus dem Südtiroler Kreis kompetenter Autoren ausgewählt hat, von denen nachstehend nur einige genannt seien:
Josef Fontana, Christoph Franceschini, Astrid Kofler, Margareth Lun, Günther Obwegs, Hans Karl Peterlini, Franz Widmann.
Für den Südtiroler Heimatbund
Bundesobmann Roland Lang