Die SÜD-TIROLER FREIHEIT begrüßt es, dass sich interessierte Bürger aller Sprachgruppen politisch engagieren und sich Gedanken über die Zukunft Südtirols machen. In diesem Sinne ist die Herausgabe des Manifestes/o über die Zukunft Südtirols und seiner Bewohner lobenswert, aber die SÜD-TIROLER FREIHEIT kommt nicht umhin, Kritik an den enthaltenen Aussagen und zum Teil utopischen Aussagen anzubringen, so Roland Lang.
Denn Heimatrecht, Mitgestaltung, Verständnis und Respekt setzen zuerst das Recht auf Freiheit ohne Fremdherrschaft voraus!
Bereits im Absatz „Grundlegendes“ des Manifestes 2019, das bedauerlicherweise nicht auch in ladinischer Fassung vorliegt, wird die Gleichbehandlung aller Menschen in Südtirol gefordert. Wo aber bleibt diese, wenn die Südtiroler unter einer fremden Fahne leben sollen, die durch Zuwanderung der Eltern sich im Land befindende Italiener aber im eigenen, italienischen Staatsverband?
Außerdem ist es unmöglich, dass alle Menschen, die „rechtmäßig“ in Südtirol leben, dieselben „Rechte“ besitzen sollen. Sollen etwa in den Ämtern auch Albanisch und Arabisch Amtssprache werden? Wo bereits jetzt viele Ämter nicht in der Lage sind, zweisprachigen Schalterdienst und Formulare zu garantieren. Oder sollen sogar die Ortsnamen noch mehrmals gewaltsam übersetzt und in kyrillischer Schrift angebracht werden?
Ohne auf weitere Punkte eingehen zu wollen, sollten die Verfasser dieses Manifestes/o Realisten bleiben! Wenn sie schon volkstumspolitisch kein Verständnis haben, sollten sie sich an den Wirtschaftsdaten orientieren:
Mit aktuell mehr als 1.880 Milliarden Euro Staatsschulden gehört Italien zu den am meisten verschuldeten Staaten in ganz Europa. In Prozent zum Bruttoinlandsprodukt machen die Staatsschulden bereits 120% des BIP aus. Italien liegt somit nur mehr knapp hinter Griechenland (142% des BIP), das praktisch kurz vor dem Bankrott steht (Rating).
Es wäre deshalb viel notwendiger, für die nächsten Jahre ein Programm zur Loslösung Südtirols aus dem italienischen Staat vorzubereiten, als mit diesem wirtschaftlich unterzugehen.
Möglicherweise ist der italienische Staat 2019 bei diesem Wirtschaftswachstum bereits zur Lire- Währung zurückgekehrt bzw. schon „aufgehaust“!
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT