Zum Artikel „Nur Verhandlungen führen  zum Erfolg“ (Dol. 16. Juni) muss man richtigerverweise schon zugeben, dass die Verhandlungen durch die Anschläge erst richtig vorangetrieben wurden. Warum gerade die Dolomiten einen Prof. Steininger bemühen muss, um die ungeheuren Opfer der Aktivisten herabzumindern, ist schon verwunderlich. Dass der Pariser Vertrag trotz der vielen Verhandlungen toter Buchstabe blieb, ist hinlänglich bekannt, und der Ausdruck „Todesmarsch“ von Kan. Michael Gamper hätte die Situation nicht besser treffen können.

Die Aktivisten haben auch sicher deswegen zu Dynamit gegriffen, diesen Todesmarsch zu verhindern.

Ich habe nicht den Eindruck, dass in Nordafrika ohne Gewalt verhandelt worden wäre, und was dort an Gewalt abläuft, ist nicht zu beschreiben.

Grußspurig zu behaupten, dass nur Verhandlungen zum Erfolg führen, ist meist nicht der Fall, überhaupt wenn man die Methoden der Folterknechte (Spezialbehandlung) als Beispiel hernimmt.

Jene Südtiroler, die Leben und Gesundheit für eine bessere Zukunft aller Südtiroler geopfert haben, verdienen es nicht, von einem Steininger, Steurer und Gesinnungsgenossen als wertlose Werkzeuge abgestempelt zu werden. Der Großteil der Südtiroler zollt ihnen Respekt, Anerkennung und Dank für ihre Opfer, denen wir zum Gutteil den heutigen Zustand verdanken.

Ivo Hechensteiner

St. Pauls