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Polemik um Feuernacht-Plakat: Italien leugnet Folterungen

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Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, bezeichnet die Reaktionen Italiens auf das aktuelle Feuernacht-Plakat, mit dem die SÜD-TIROLER FREIHEIT auf die Feuernacht vor 50 Jahren und die darauf folgenden grausamen Folterungen durch italienische Carabinieri hinweist, als Schande für Italien. Wer eine historische Wahrheit einfach leugnet und mit Verbotsforderungen und juridischer Verfolgung darauf reagiert, um mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Wahrheit ausgesprochen wird, muss ein sehr schlechtes Gewissen haben.

Nach der Veröffentlichung des aktuellen Feuernachtplakates hat sich die SÜD-TIROLER FREIHEIT bewusst zurückgehalten, um eine sachliche Diskussion in der Bevölkerung anzuregen, und nicht auf dem Rücken der Opfer der 60er Jahre politische Polemiken anzuheizen. Die skandalösen Aussagen italienischer Politiker und die übertriebenen Reaktionen des italienischen Staates, welche die belegten Folterungen der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer durch italienische Carabinieri strikt leugnen, und wegen des Plakats sogar ein Verbot der SÜD-TIROLER FREIHEIT fordern, haben nun jedoch ein Maß erreicht, das nicht länger schweigend hingenommen werden kann.

Es ist eine Schande, dass Italien 50 Jahre nach der Feuernacht noch immer die grausamen Folterungen leugnet und somit offenkundig in Bezug auf Süd-Tirol nichts dazu gelernt hat.

Als besonders schwerwiegend müssen jedoch die Aussagen des derzeitigen italienischsprachigen Landtagspräsidenten Mauro Minniti bezeichnet werden, welcher sich zu der Aussage hinreißen ließ, dass es Misshandlungen und Folterungen durch die Carabinieri nicht gegeben hätte und die Freiheitskämpfer Höfler und Gostner eines natürlichen Todes gestorben seien.

Es ist dies eine geschmacklose und pietätlose Verzerrung der Realität. In Wahrheit wurden Höfler und Gostner nämlich nach ihrer Verhaftung derart grausam von den Carabinieri gefoltert, dass sie kurz darauf an den Folgen dieser Folterungen im Gefängnis verstarben.

Derartige Aussagen sind für einen Landtagspräsidenten unentschuldbar.
Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll wird diese Thematik daher im Rahmen der nächsten Landtagssitzung zur Sprache bringen und an die Volkspartei die Frage richten, ob der von ihnen gewählte Landtagspräsident unter solchen Voraussetzungen noch länger tragbar ist.

Der angekündigten Prozesslawine italienischer Carabinieri und einem möglichen Verbot der SÜD-TIROLER FREIHEIT sieht Sven Knoll indes gelassen entgegen. Es gibt unzählige Zeitzeugen, die vor Gericht bezeugen können, wie sie von den Carabinieri gefoltert wurden. Wenn sich Italien unbedingt von einem Gericht bestätigen lassen will, wie grausam die Carabinieri damals die Süd-Tiroler Freiheitskämpfer gefoltert haben, dann soll es diese Chance bekommen.

Wenn ein unschuldiges Plakat einen ganzen Staat ins Wanken bringt, Justitzminister und Verteidigungsminister darauf reagieren müssen, die Staatsanwaltschaft mit voller Härte dagegen vorgehen will und italienische Regierungspolitiker deshalb sogar ein Verbot der SÜD-TIROLER FREIHEIT fordern, dann zeigt das, wie notwendig diese Plakataktion war, um der Bevölkerung vor Augen zu führen, dass Italien auch nach 50 Jahren noch immer dieselbe nationalistische Politik gegenüber Süd-Tirol vertritt.

L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT

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