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Carabinieri haben gefoltert: Tondokument aus den 60er Jahren mit erschütterndem Folterbericht

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Angesichts der beschämenden Polemik um das Feuernacht-Plakat, welche darin gipfelt, dass die Folterungen der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer durch die  Carabinieri einfach geleugnet werden und den Verantwortlichen der SÜD-TIROLER FREIHEIT wegen der Verbreitung dieser historischen Wahrheit nun der Prozess gemacht werden soll, veröffentlicht die SÜD-TIROLER FREIHEIT ein zeithistorisch interessantes Tondokument aus den 60er Jahren. In diesem schildert der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer Siegfried Graf seine Folterungen, die er in der Carabinieri-Kaserne von Meran erleiden musste.

Diese Tonbandaufnahme entstand kurz nach der Flucht von Siegfried Graf nach Österreich, im Sommer 1961. Es ist dies somit ein einmaliges Zeitdokument des Süd-Tiroler Freiheitskampfes der 60er Jahre, in welchem die grausamen Folterungen der Carabinieri beschrieben werden.

Die Aussagen von Siegfreid Graf sind erschütternd:
Schon auf der Fahrt in die Kaserne von Meran sprachen die Carabinieri davon, dass es die größte Freude für sie wäre, alle Süd-Tiroler an Bäumen aufzuhängen.
In Meran selbst wurde Graf dann schwer gefoltert:
Er wurde mit einer Quarzlampe fast bis zum Erblinden geblendet, brennende Zigaretten am Körper ausgelöscht, mit Eisenstangen auf den Kopf und in die Nieren geschlagen und mit einer Stahlpeitsche blutig gepeitscht.
Siegfried Graf berichtet auch, wie ein Freund von ihm in Meran gefoltert wurde:
Diesem wurden Gewichte von 5 bis 17 Kilo an die Geschlechtsteile gehängt.

Welche Schmerzen diese Männer erleiden mussten, vermag man sich kaum auszudenken. Es ist daher blanker Hohn, wenn diese Folterungen nun nach 50 Jahren einfach abgestritten und die Freiheitskämpfer als Lügner abgestempelt werden, nur um den Ruf der Carabinieri zu schützen, so Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der SÜD-TIROLER FREIHEIT.

Mehr als fragwürdig ist aber auch die Reaktion der Staatsanwaltschaft, die sofort umfangreiche Ermittlungen gegen die SÜD-TIROLER FREIHEIT angekündigt hat. Dabei wäre die Staatsanwaltschaft besser beraten, Ermittlungen im eigenen Haus anzustellen. Mit dieser Tonbandaufnahme wird nämlich auch die Staatsanwaltschaft von Bozen schwer belastet:
Siegfried Graf sagt aus, dass sich der damalige Staatsanwalt Paolo Castellano, der ihn im Gefängnis befragte, weigerte, die Folterungen zu Protokoll zu geben und ihm ins Gesicht sagte, dass er noch zu wenig geschlagen worden sei.

Demnach war die Staatsanwaltschaft von den Folterungen informiert, hat diese unterstützt und bewusst jeden Beweis für die Folterungen unterschlagen.

Diese Tonbandaufnahme zeigt deutlich, wie brutal die Süd-Tiroler von den Carabinieri gefoltert wurden und welch schmutzige Rolle die italienische Justiz dabei spielte. Vielleicht ist es daher gut so, wenn der SÜD-TIROLER FREIHEIT der Prozess gemacht wird, denn dann werden all diese „Schweinereien“ endlich einmal ans Tageslicht kommen.

L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT

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