Als Skandal in Europa bezeichnet der Südtiroler Heimatbund die Aussagen des PdL-Jugendkoordinators Alessandro Bertoldi, der anderseits die Folterungen an den politischen Häftlingen in den sechziger Jahren leugnet bzw. sie als „lokale Vorkommnisse“ verharmlost. Wenn laut Meinung Bertoldis „ein Staat das volle Recht hat, und nur er, die Gewalt zur sofortigen Lösung von Problem einzusetzen“, so ist das Nazifaschismus in Reinkultur!
Bezeichnend für die Unkenntnis der damaligen Ereignisse ist auch die
Aussage des PdL- Jünglings, dass die Freiheitskämpfer keinen Tag im
Gefängnis saßen. Scheinbar hat er noch niemals etwas von den Mailänder
Prozessen gehört. Gefolterten Menschen ins Gesicht zu schleudern, sie
hätten noch mehr geschunden gehört, ist ein Skandal. Bertoldi sollte
sich schämen, einige Tage nach dem Internationalen Tag der Folter
(26.Juni 2011) Gewalt an wehrlosen Opfern gutzuheißen!
In der Stellungnahme Bertoldis werden die Folterungen nicht nur als
Tatbestand in Zweifel gezogen, sondern er versteigt sich ausdrücklich
zur verbalen Rechtfertigung. Die Rechtfertigung der unzulässigen
Gewaltanwendung, mit dem Zusatz, diese sei sogar noch zu wenig gewesen,
stellt nicht nur eine ausdrückliche Gutheißung dar, sondern auch eine
eindeutige Gewaltverherrlichung, da die angewendete Gewalt sogar noch
mit Bedauern als zu gering geachtet wird. Es heißt einschlussweise ja
auch, dass Folterungen wieder angewendet werden sollten, wenn es zu
einer ähnlichen Situation käme.
Es ist ungeheuerlich, dass ein „Demokrat“ sich zu solchen Äußerungen
versteigt. In diesem Falle müsste eigentlich das Gericht von Amtswegen
gegen diese Gewaltrechtfertigung und – Verherrlichung vorgehen.
Alle demokratischen Parteien sind aufgefordert, sich von den Aussagen
eines Alessandro Bertoldi öffentlich zu distanzieren, denn wer schweigt,
scheint zuzustimmen, so abschließend Roland Lang, Obmann des
Südtiroler Heimatbundes.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes