Im Rahmen der aktuellen Debatte zum Integrationsgesetz verweist der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, darauf, dass eine der wichtigsten Herausforderungen der Integration von Ausländern in Süd-Tirol viel zu wenig berücksichtigt wird, nämlich die Notwendigkeit der Eingliederung in die deutsche und ladinische Sprachgruppe. Die bisherige Entwicklung ist alarmierend, da sich der Großteil der Ausländer der italienischen Sprachgruppe anpasst. Ein verantwortungsvolles Integrationsgesetz muss dafür Sorge tragen, dass die Ausländer von heute nicht zu den neuen Italienern von morgen werden.
Die Daten des Landesstatistikamtes zeigen unmissverständlich auf, dass sich die Mehrheit der Ausländer der italienischen Sprachgruppe anpasst.
Wer als Ausländer nach Süd-Tirol kommt, tut dies im Bewusstsein, nach Italien zu ziehen und nicht ins südliche Tirol. Sie leben hauptsächlich im urbanen Bereich, vor allem in Bozen, dessen Umfeld mehrheitlich italienischsprachig ist und schicken ihre Kinder dementsprechend größtenteils in die italienischen Schulen. Hinzu kommt die verheerende Auswirkung des Einwanderungstests, der auch in Süd-Tirol nur in italienischer Sprache abgelegt werden darf, da Rom die Verwendung der deutschen Sprache untersagt hat.
Es gibt somit praktisch keinen Anreiz für Ausländer, sich der deutschen und ladinsichen Sprachgruppe anzugliedern. Im Gegenteil, die Angliederung an die deutsche Sprachgruppe wird, wie am Beispiel des Einwanderungstests ersichtlich, sogar von Italien unterbunden.
Bezeichnend für die bereits heute ersichtlichen Folgen dieser Entwicklung war die jüngste Anhörung der verschiedenen Ausländervertreter zum Integrationsgesetz im Süd-Tiroler Landtag. Kein einziger der Ausländervertreter konnte sich der deutschen Sprache bedienen. Alle sprachen nur italienisch!
Zum heutigen Tag leben an die 40.000 Ausländer in Süd-Tirol, laut Landesstatistikamt wird sich diese Zahl in den kommenden 10 Jahren nochmals verdoppeln.
Wenn daher nicht bald gesetzliche Bestimmungen getroffen werden, um die Einwanderung zu kontrollieren und die in Süd-Tirol lebenden Ausländer ganz gezielt und ausschließlich in die deutsche und ladinische Sprachgruppe zu integrieren, wird es für Süd-Tirol ein schlimmes Erwachen geben. In 20-30 Jahren wird sich Süd-Tirol nämlich ansonsten mit einer Schar von mehr als 150.000 neuen Italienern wiederfinden.
Diese neuen Italiener werden dann hier leben, arbeiten, die Staatsbürgerschaft bekommen und wählen. Das heißt, dass nicht nur der Proporz zu Ungunsten der Süd-Tiroler verschoben wird, sondern auch das sprachlich- kulturelle Überleben der Süd-Tiroler gefährdet wird.
Diese Entwicklung würde nämlich einen neuen und diesmal wohl endgültigen Schub der Italienisierung Süd-Tirols bedeuten. Es wäre dann nur mehr eine Frage der Zeit, bis die Süd-Tiroler zur Minderheit im eigenen Land würden.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT