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Nazifaschismus in Brixen hoffähig

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Nazifaschismus in Brixen hoffähig

Während der Großteil der zivilisierten Welt den nazifaschistischen Überfall auf die Sowjetunion im Jahr 1941 verurteilt, ist der Brixner Gemeinderat nicht dazu bereit. Er hat am vergangenen Donnerstag einen entsprechenden Beschlussantrag des Gemeinderates der Süd-Tiroler Freiheit, Hartmuth Staffler, abgelehnt. Staffler hatte den Antrag bereits Anfang Juni eingebracht, um die entsprechenden Gedenktage (am 22. Juni 1941 Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion, am 23. Juni 1941 Kriegserklärung Mussolini-Italiens an die Sowjetunion) im Gemeinderat begehen zu können.

Zur Behandlung kam der Antrag allerdings erst am 28. Juli. Staffler
verwies unter Angabe zahlreicher historischer Details darauf, dass die
Verbindung zwischen der Gemeinde Brixen und dem verbrecherischen Krieg 
im Osten dadurch gegeben sei, dass im zweiten Kriegsjahr (1942) auch die
Alpinidivision „Tridentina“ daran beteiligt war. Die Reste der Division
wurden nach dem Krieg als Brigade in Brixen neu aufgestellt. Die
Alpinibrigade Tridentina hat in Brixen ihre angeblichen Siege gegen die
Sowjetunion regelmäßig gefeiert.

Staffler erinnerte daran, dass die Alpini laut Befehl ihres
Korpskommandanten Gen. Gabriele Nasci „mit beipielloser Härte“ gegen die
Zivilbevölkerung vorgingen und sowjetische Politkommissare sowie Juden
den Nazi-Einsatztruppen zur Ermordung übergaben.
Aus diesen Gründen
dürfe einer Militäreinheit, die an diesem verbrecherischen Krieg
beteiligt war und sich nie davon distanziert hat, keine Ehrung wie z. B.
eine Straßenbenennung widerfahren.

Die SVP, der dieser Antrag gar nicht in den Kram passte, hatte sogar
einen Historiker bemüht, um die geschichtlichen Angaben Stafflers zu
widerlegen. Der Historiker musste allerdings – zur Überraschung der SVP –
bestätigen, dass die von Staffler angegebenen historischen Details der
Wahrheit entsprechen.
Trotzdem, so SVP-Fraktionssprecher Leo Dariz, sei
der Antrag abzulehnen, da er der Diskussion über die Straßennamen in
Brixen „nicht dienlich“ sei. Dario Stablum (Insieme per Bressanone) ging
sogar noch weiter und behauptete, nicht der italienische Überfall auf
die Sowjetunion, sondern der Antrag Stafflers stelle eine Aggression
dar. Die Grüne Bürgerliste fand, dass  man die Verbrechen der
Vergangenheit ruhen lassen und ja nicht daran erinnern solle, während
Staffler der Meinung war, dass man die Geschichte aufarbeiten müsse, um
vielleicht daraus zu lernen.

Den Freiheitlichen, die sich erst vor kurzem dafür eingesetzt
hatten, den mit dem Schatten der Kriegsverbrechen belasteten Alpini eine
Straße zu widmen, gelang es schließlich, den Antrag Stafflers dadurch
zu „entschärfen“, dass er in eine beliebige und belanglose Verurteilung
aller Aggressionskriege umgewandelt wurde.
Die chaotische Abstimmung
darüber wurde im Gemeinderat so lange wiederholt, bis das Ergebnis
passte und Staffler allein sich gegen den nazifaschistischen Überfall
auf die Sowjetunion unter Beteiligung der Alpini aussprach.

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