"Der anscheinend demnächst abtretende Landeshauptmann Durnwalder kam beim Hofzeremoniell in Pfalzen wie gewohnt über Plattitüden nicht hinaus, wobei noch nicht einmal seine Aussage, er werde vielleicht doch nicht mehr kandidieren (natürlich mit dem bekannten "aber…" versehen), sonderlichen Unterhaltungswert hatte.
Das alles hat Durnwalder schon so oft vermeldet, ohne etwas wirklich
Neues zu sagen. Sollte er wirklich abtreten, hat er aber mit der Aussage
zur Selbstbestimmung den Südtirolern ein Kuckuksei hinterlassen: Die
Bestrebungen für eine Loslösung von einem fremden, maroden Staat als
rein wirtschaftliche Überlegungen abzutun, ist nicht nur falsch, sondern
fällt auf Durnwalder selbst zurück.
Die Süd-Tiroler Freiheit setzt sich für das Selbstbestimmungsrecht ein,
weil es ein unveräußerliches Recht einer jeden Volksgruppe ist und
sieht in der sofortigen Loslösung von Italien den besten Weg, unserer
Süd-Tiroler Heimat eine gesicherte Zukunft zu bieten.
Wir berufen uns auf das Wort von Eduard Reut-Nicolussi: "Auch wenn
Italien den Schlern mit Gold überziehen würde, wir werden niemals
Italiener sein!"
Die Frage der Selbstbestimmung als rein wirtschaftliche Frage zu
betrachten ist hingegen typisch für Durnwalder und seinen SVP-Hofstaat:
Es zählt nur Cash für den eigenen Sack, wer mehr zahlt, dessen Lied wird
gesungen. Das mag in der SVP en vogue sein, wo die einzigen Kämpfe, die
wirklich erbittert ausgetragen werden, die Kämpfe um Posten und die
größtmögliche Apanage für die jeweiligen Günstlige sind.
Für Süd-Tiroler ist dies kein erstrebenswertes Handeln, aber die eigene
Freiheit und die z.B. von linksgrünen Kreisen so vollmundig geforderte
Öffnung wird Südtirol nur ohne die Bevormundung des römischen
Fremdstaates erreichen. Eines sei abschließend noch zu Durnwalders
Aussage, es werden Opfer notwendig sein, gesagt: Opfer müssen gebracht
werden, doch wenn, dann für die eigenen Leute und nicht für die entfernt
Bekannten im Stiefelland."
Lorenz Puff
Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit