Die Abschaffung von Provinzen unter 300.000 Einwohnern würde viele Sonderbestimmungen für die Minderheiten in Italien in Frage stellen, befürchtet Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT. Beim Sparpaket, das am 12.8. von der Berlusconi- Regierung beschlossen wurde, würden auch die Provinzen Görz und Triest aufgelöst und die einzelnen Gemeinden zwischen Udine und Triest aufgeteilt werden. Dies würde die Rechte der slowenischen Minderheit ernsthaft in Gefahr bringen. Durch die Zerstückelung ist auch die Furlanische Sprache bedroht.

Auch wenn das Sparpaket noch vom Parlament in Rom genehmigt werden muss,
so muss es als antiföderalistisch und minderheitenfeindlich abgelehnt
werden. Die Abschaffung von kleinen zugunsten größerer
Verwaltungseinheiten geht immer auf Kosten der lokalen Bevölkerung und
ihrer Traditionen und Besonderheiten.

So haben die Provinzen Görz  (Gorizia/Gorica/Gurize) und Triest
(Trieste/ Trst) teilweise auch slowenisch als Amtssprache, in der
Provinz Görz wird von der Bevölkerung auch Furlanisch gesprochen, das
wie das Ladinische zur Gruppe der rätoromanischen Sprachen gehört. In
Triest gibt es auch noch eine kleine deutsche Minderheit, die durch eine
Zusammenlegung noch mehr geschwächt würde.

Unter dem Deckmantel der Einsparungen wird Italien immer
zentralistischer. So wird in Rom zurzeit „nur“ die Auflösung von kleinen
Gemeinden und  Provinzen diskutiert. Wenn aber morgen die Abschaffung
aller Provinzen in Italien als Sparmaßnahme durchgeführt werden sollte,
dann würde Südtirol mit Trient eins und wieder majorisiert werden.

Die einzige Möglichkeit, den zentralistischen Absichten Italiens
zuvorzukommen, ist neben der Sprachgrenze auch eine politische Grenze
bei Salurn, so Roland Lang abschließend!

Roland Lang

Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT