Nun hat Südtirol auch einen Vize-Quästor erhalten, der ebenfalls kein Wort deutsch kann. Auch wenn Aurelio Iacopino sicherlich die besten Voraussetzungen als Polizist für italienische Provinzen mitbringt, ist Südtirol nicht Italien und hat mehrere Sprachgruppen. Daher ist es ein Nonsens, dass die höchsten Polizeibeamten in Südtirol scheinbar von der Zweisprachigkeitspflicht ausgenommen sind.
Während die Putzfrau
eines Kindergartens in Pens im Besitz der Zweisprachigkeitsbescheinigung
sein muss, scheint dies für die höchsten Polizeibeamte mit weit mehr
Verantwortung nicht notwendig zu sein. Es wäre zumindest-mindestens
nicht zuviel verlangt, wenn der neue Vize-Quästor erklären würde, dass
er die zweite Landessprache erlernen möchte! Auch wenn dies immer noch
nicht einem Zweisprachigkeitsnachweis gleichkommt.
Richtig wäre, dass zumindest als Vize-Quästor ein deutscher Südtiroler
ernannt wird. Dieser würde sowieso auch italienisch können.
Es wäre endlich an der Zeit, so der Obmann des Südtiroler Heimatbundes,
dass die Gleichstellung der deutschen Sprache, Dekret des Präsidenten
der Republik Nr. 574 vom 15.7.1988 auch bei höheren Polizeiposten
umgesetzt wird. Denn die Polizei ist nicht päpstlicher als der Papst!
Sollte irgendwann auch in Südtirol ein verrückter Amok laufen und
unschuldige Menschen bedrohen, wäre es wohl gegen jede Logik, wenn die
zur Besonnenheit und Beruhigung der Bevölkerung aus dem
Polizeilautsprecher kommenden Worte der höchsten Polizeibeamten in
Südtirol erst von einem Dolmetscher übersetzt werden müssten.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes