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Kastelruth/ Ciastel und sein Liktorenbündel-Erbe

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Kastelruth/ Ciastel und sein Liktorenbündel-Erbe

80 Jahre nach der faschistischen Machtübernahme in Süd-Tirol werden in der Marktgemeinde Kastelruth/ Ciastel die alten faschistischen Briefkästen liebevoll estauriert und wieder an öffentlichen Gebäuden angebracht. In der Marktgemeinde Kastelruth/ Ciastel, eines der traditionsreichsten Dörfer Süd-Tirols, bekannt auch für seine großen Sportler, Musiker, Dichter und Manager, gehen die Uhren anders.

In ganz Europa wurden Symbole von Diktaturen abgetragen, geschleift oder archiviert, nicht so in Kastelruth/ Ciastel: da wurden die alten faschistischen Relikte ausgebaut, neu lackiert und schön sichtbar an öffentlichen Stellen wieder eingemauert.

Gerade die italienische Post war als staatlicher Betrieb ein wichtiger Faktor für die Italienisierung Südtirols, da sie damals hunderten von italienischen Einwanderern einen Arbeitsplatz lieferte. Im ganzen Land wurden damals neue Briefkästen angebracht, die als Symbol das Faschistenbeil trugen. Bis heute findet man noch in fast jeder Gemeinde Süd- Tirols solche Relikte. Man kann sogar Nachbildungen dieser alten Briefkästen kaufen, die selbstverständlich auch wieder das verbotene faschistische Liktorenbündel tragen.


Was würde wohl geschehen, wenn es in Deutschland Briefkästen mit Hakenkreuzen in fast jeder Gemeinde gäbe?

Solche faschistische Relikte mit Liktorenbündel haben in der Öffentlichkeit, wie es in der Marktgemeinde Kastelruth/Ciastel der Fall ist, nichts zu suchen und sollten sofort entfernt werden. Wenigstens aber sollten sie uns nicht neu lackiert und aufgehübscht an die unseligen Zeiten unter dem Faschismus erinnern. Für uns Süd-Tiroler ist das absolut keine schöne Erinnerung – vielleicht freut sich ja die italienische Post?

Lorenz Puff
Bezirkssprecher von Bozen/Stadt und Land
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