Ein neues Konzept für den Boznerradfahrtag fordert Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT. Die Sperrung einer Stadt für eine einzige Sportart ist einseitig und rücksichtslos. Es würde genügen, nur einige Straßen zu sperren und damit Bürgern, die lieber in die Berge fahren oder anderweitig den Sonntag verbringen möchten, nicht den Tag zu vermiesen. Gerade am heutigen Boznerradfahrtag mit Dauerregen sollte nicht nur Radfahren in Bozen möglich sein!
Natürlich sind die Bozner Politiker nicht in der Lage, am
Boznerradfahrtag auch das Wetter zu bestimmen. Aber gerade das schlechte
Wetter, das sich jedes Jahr wiederholen kann, grenzt die Freiheit der
Bürger zwischen 9.30 Uhr und 16.30 vollkommen ein.
Wer es nicht schaffte, vor 9.30 die Stadt zu verlassen, seine Kinder zu
wecken usw., sitzt in Bozen fest. Auch keine Besuche von Freunden und
Bekannten sind möglich, sie werden bereits bei den Einfahrten nach Bozen
abgewiesen. Für Familien ist vor 16.30 Uhr eine frühere Heimfahrt
wegen des Regens nach Bozen nicht möglich.
Wer im Bozner Rathaus denkt außerdem an jene, die am Sonntag in der
Stadt arbeiten müssen? Muss ein Konditor, der um 5 Uhr morgens in der
Konditorei beginnt und um 11 Uhr fertig ist, bis 16.30 Uhr warten, um
nach Hause zu fahren? Was ist mit den Bauern und Erntehelfern, denen zu
Mittag auf der Hofstelle gekocht wird?
Initiativen wie der Radfahrtag müssen überlegt und sorgfältig geplant
werden, auch Schlechtwetter darf nicht ausgeschlossen werden. Und es
darf nicht zu einem Zwang für Mitbürger werden, die keine Radfahrer
sind. Es muss hier ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Radfahren,
Autofahrern und allen anderen Mitbürgern gefunden werden. Denn gesperrte
Straßen und Städte bringen unweigerlich eingesperrte Bürger! Und
Verbote, Verordnungen und immer neue Gesetze schränken unsere
persönliche Freiheiten immer mehr ein!
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT