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Schreiben an den Staatspräsidenten

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Wie angekündigt hat der Brixner Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, Hartmuth Staffler, dem italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano einen Brief geschrieben. Er widerspricht darin einer Botschaft des Vizebürgermeisters Gianlorenzo Pedron an den Staatspräsidenten, wonach in Brixen die verschiedenen Sprachgruppen gemeinsam die Einheit Italiens gefeiert hätten. Beigelegt hat Staffler hat auch die Antwort des Bürgermeisters Albert Pürgstaller auf eine entsprechende Anfrage, wonach das Schreiben Pedrons eine rein private Entscheidung des Vizebürgermeisters war. Nachstehend das Schreiben Stafflers an den Staatspräsidenten mit italienischer Übersetzung:

Sehr geehrter Herr Präsident,
laut Presseberichten hat Ihnen der Vizebürgermeister der Gemeinde Brixen, Gianlorenzo Pedron, am 1. Juni 2011 im Namen der Gemeinde in einem Brief mitgeteilt, dass in Brixen die Angehörigen der verschiedenen Sprachgruppen im Rahmen der Feierlichkeiten für die 150 Jahre der Einheit Italiens gemeinsam am Geburtstagsfest der Nation teilgenommen hätten. Ich halte es für wichtig, Ihnen mitzuteilen, dass dies nicht den Tatsachen entspricht.
Wie Sie aus den Erklärungen des Landeshauptmannes von Südtirol, Alois Durnwalder, wissen, ist die Mehrheit der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung Süd-Tirols nicht bereit gewesen, die Einheit des seit 150 Jahren bestehenden Staates Italien zu feiern, die auf Kosten der Einheit unseres seit über 700 Jahren bestehenden Landes Tirol gegangen ist. Da die ethnische Zusammensetzung der Gemeinde Brixen ziemlich genau jener des Landes Südtirol entspricht, kann man annehmen, dass auch die Mehrheit der Bevölkerung von Brixen diese Feiern abgelehnt hat. Auf eine von mit gestellte Anfrage hat der Bürgermeister der Gemeinde Brixen, Albert Pürgstaller, bestätigt, dass Vizebürgermeister Gianlorenzo Pedron diesen Brief an Sie nicht im Namen der Gemeinde, sondern „in eigener Entscheidung“ geschrieben hat. Er spiegelt also nur die Einstellung eines kleinen Teiles der Bevölkerung wieder.
Als Präsident der Republik Italien sollten sie wissen, dass die Bevölkerung der Gemeinde Brixen es durchaus respektiert, wenn die italienischen Mitbürger historische Daten  wie die Gründung des Königreiches Italien vor 150 Jahren feiern, ebenso auch die Beendigung dieses Königreiches durch das Referendum vom 2. Juni 1946, obwohl wir an beiden Ereignissen nicht beteiligt waren. Kein Verständnis haben wir aber, wenn die sogenannte Einheit Italiens, die mit diesen historischen Daten nichts zu tun hat, sondern in der heutigen Form auf den Folgen der imperialistischen Aggression Italiens vom 23. Mai 1915 beruht, gefeiert wird, und wenn ein Lokalpolitiker wie Vizebürgermeister Pedron unter Verdrehung der Tatsachen behauptet, dass die Süd-Tiroler Bevölkerung sich an diesen Feiern beteiligt habe.

Mit freundlichen Grüßen
Hartmuth Staffler
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Brixen  

Traduzione:
Egregio signor presidente,
secondo notizie di stampa il vicesindaco del comune di Bressanone (BZ), Gianlorenzo Pedron, Le avrebbe scritto in data 1° giugno 2011 in nome del Comune una lettera nella quale avrebbe comunicato che a Bressanone, in merito ai festeggiamenti per i 150 anni dell‘Unità d‘Italia, cittadini appartenenti  a gruppi linguistici diversi avrebbero partecipato insieme alla festa di compleanno della nazione. Mi preme di informarLa che questo non corrisponde alla verità.
Come Lei ha avuto modo di apprendere dalle dichiarazioni del Presidente della giunta provinciale dell’Alto Adige/Süd-Tirol, Luis Durnwalder, la maggioranza della popolazione di lingua tedesca e ladina non era disposta a festeggiare l’unità dello stato italiano esistente da 150 anni, unità che è andata a scapito dell‘unità del nostro Land Tirolo, esistente da più di 700 anni. Visto che la composizione etnica del comune di Bressanone corrisponde quasi esattamente a quella dell’Alto Adige/Süd-Tirol, si può presumere che anche la maggioranza della popolazione di Bressanone abbia rifiutato questi festeggiamenti. In risposta ad una mia interrogazione in consiglio comunale il sindaco Albert Pürgstaller mi ha confermato, che la missiva del vicesindaco Pedron non era stata scritta in nome del comune, ma „di propria iniziativa“. La lettera di Pedron rispecchia perciò solo le idee di una piccola minoranza della popolazione.
Come presidente della Repubblica Lei dovrebbe sapere che la popolazione di Bressanone rispetta senz’altro il desiderio dei concittadini di lingua italiana di festeggiare date storiche come la fondazione del regno d’Italia 150 anni fa o la fine di questo regno grazie al referendum del 2 giugno del 1946,  anche se noi non eravamo partecipi in entrambi gli eventi. Non abbiamo però comprensione quando si vuole festeggiare la cosìdetta unità d’Italia, che nella sua forma attuale non ha nulla a che fare con le due date citate, ma si basa sulla aggressione imperialistica dell’Italia del 23 maggio del 1915. E non possiamo accettare che un politico locale come il vicesindaco Pedron dichiari, falsificando la realtà, che la popolazione sudtirolese abbia partecipato a questi festeggiamenti.
Con i miglior ossequi
Hartmuth Staffler
Consigliere comunale della Süd-Tiroler Freiheit a Bressanone


 

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