Die Vollautonomie ist das Ziel der SVP, so Theiner in Eppan am 15. Oktober. Um ihm diesen alten Hut abzukaufen, muss man wahrscheinlich schon einen über den Durst getrunken haben. Wie diese Vollautonomie ausfallen wird, kann man schon aus der Ultner- Bärengeschichte ersehen: wenn es ums Eingemachte geht, hat allein Rom das Sagen. Im gleichen Atemzug meint Theiner, diese Regierung sei eine Schande für Italien und dass man ihr nie und nimmer vertrauen könne!
Herr Theiner scheint nicht zu merken, dass er mit dieser Aussage ein Eigentor schießt, eine Vollautonomie von einem Staat, dem man nie und nimmer vertrauen kann? Späte Erkenntnis könnte man dazu sagen, dieser Staat betrügt uns nämlich seit 90 Jahren, und hat nicht das leiseste Problem, es auch weiterhin zu tun. Nun, diesen Bären (Vollautonomie) werden sich die Südtiroler wohl kaum aufbinden lassen, überhaupt wenn man die momentane Tatenlosigkeit des Vertragspartner betrachtet, der auch gegebene Versprechen säumig und überhaupt nicht einhält. Grenzt es nicht auch an Schande, wenn sich die Mehrheitspartei nicht endlich von der verderblichen Umklammerung Roms löst? Alles Andere ist und bleibt eine „Fata Morgana“ (Trugbild), ohne jegliche Zukunftsperspektive für Volk und Land. Die verflossenen 90 Jahre liefern den schlagenden Beweis dazu.
Ivo Hechensteiner
St. Pauls
Bild: Oernen