Es wäre besser, vorab Provokation beim Alpiniaufmarsch in Bozen im Mai 2012 unmöglich zu machen, anstatt sie nachher zu kritisieren und zu bedauern, stellt Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT fest. So könnte die Abdeckung des Mussolinireliefs mit Milchglas vor dem Treffen durchgezogen, und um das Siegesdenkmal einfach eine 3 Meter hohe, undurchsichtige Stoffplane an der Umzäunung angebracht werden. Damit wäre eine Beleidigung der Südtiroler an diesen beiden faschistischen Relikten nicht möglich. Außerdem ist es vom Alpiniverband feige, sich keiner öffentlichen Diskussion zu stellen!
Auch Landeshauptmann Durnwalder hat bei einem Treffen mit der Alpini- Führung in den vergangenen Tagen vor Provokationen beim Alpiniaufmarsch gewarnt. Da die Ehrentribüne aber am Gerichtsplatz unter dem grüßenden Duce aufgebaut wird, werden die Alpini vor den Ehrengästen salutieren und vom Relief wird der ehem. „Capo del Governo“ zurückgrüßen.
Auch am Siegesplatz, wo die Marschformationen aufgelöst werden, ist es unmöglich, zu verhindern, dass Menschen sich dem faschistischen Tempel nähern, den römischen Gruß zeigen, faschistische Lieder anstimmen oder Kränze niederlegen. Auch hier würde eine 3 Meter hohe Einzäunung jede Beleidigung verhindern.
Kein Demokrat würde es bedauern, wenn in der Landeshauptstadt faschistische Relikte verdeckt werden.
Es ist in demokratischen Staaten üblich, dass verschiedene Meinungen respektiert werden und in den Medien darüber diskutiert wird. Nur in Diktaturen wird die Meinung des Diktators oder des Militärs als allein richtige Meinung verkauft und darf nicht angezweifelt werden. Es wäre an der Zeit, dass auch die Nationale Alpinivereinigung ANA sich der offenen Diskussion stellt, Stellung nimmt und damit die demokratischen Spielregeln einhält. Denn auch sie hat die Wahrheit nicht gepachtet!
Roland Lang