Als eher gering sieht Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT die kürzlich von den Carabinieri veröffentlichten Daten über die Aufklärung von Straftaten in Südtirol an. Mit nur 26 % Aufklärungserfolg, wobei dabei auch Kontrollen auf Baustellen miteinbezogen sind, wo der Täter ja vor den Ordnungshütern steht, fällt die Bilanz mit 26% wirklich schwach aus. In Österreich liegt die Bilanz immerhin bei mehr als 40%, bei Gewaltakten sogar bei mehr als 90%!
Der Forderung nach einer Landespolizei und die Pflicht zur Zweisprachigkeit nicht nur oben beim Landeskommandanten und ganz unten beim einfachen Carabiniere bei der Straßenkontrolle muss endlich entsprochen werden!
Da Südtirol nicht Italien ist, herrscht bei der Bevölkerung gegenüber den Carabinieri ein gewisses Misstrauen, da viele Carabinieri noch immer der Meinung sind, nicht nur für die Einhaltung der Gesetze zuständig zu sein, sondern auch die „Italianita“ in Südtirol verteidigen zu müssen. Dadurch ist die Zusammenarbeit zwischen dem Südtiroler und den Carabinieri- Stationen schlecht bis unkonstruktiv. Wenig geschultes Personal, sowie schlecht ausgerüstete Stationen wegen der staatlichen Sparmaßnahmen bringen der Militärpolizei auch keine Pluspunkte bei den Mitbürgern ein!
Auch die Kontrollen der Baustellen sind richtig und notwendig, um die tragische Statistik der Arbeitsunfälle zu senken, doch sind Handwerker und Bauarbeiter keine Verbrecher, und sollten gezielt und sachlich auf die Notwendigkeit der Arbeitssicherheit hingewiesen werden. Saftige Geldstrafen sollten wirklich als letztes „Heilmittel“ eingesetzt werden.
Die Forderung einer Landespolizei wird, da Rom bereits bestehende Autonomiebestimmungen wieder beschneidet, Utopie bleiben. Es bleibt daher die Erwartung, dass sich auch das Problem der öffentlichen Sicherheit in einem selbstbestimmten Südtirol durch die Ausübung der Landessouveränität im Sinne der Bürger löst!
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT