Sehr skeptisch beurteilt Hartmuth Staffler, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Brixen, das am Mittwoch Abend vorgestellte Vorhaben einer Seilbahn vom Brixner Bahnhof zur Plose-Umlaufbahn oberhalb von St. Andrä. Dieses Projekt belaste die Landschaft zu sehr und bringe für den örtlichen Nahverkehr kaum Vorteile.
Laut der vorgestellten Projektstudie wäre die neue Bahn eine fast rein
touristische Einrichtung zugunsten des Skigebietes Plose. Die
Bergstation soll bei bestehenden Umlaufbahn oberhalb von St. Andrä
errichtet werden, der Ort St. Andrä würde durch einen kleinen
Schrägaufzug angebunden. Laut Staffler ist das eine reine
„Feigenblattaktion“, um die neue Bahn als Nahverkehrsmittel einstufen
und damit großzügig finanzieren zu können. Es sei kaum anzunehmen, dass
Pendler aus St. Andrä zunächst 100 Höhenmeter mit dem Schrägaufzug zur
Seilbahnstation hochfahren, um dann 500 Höhenmeter mit der Seilbahn
hinunter nach Brixen zu fahren. Inzwischen wären sie mit dem Bus auch
schon fast in der Stadt.
Als völlig inakzeptable Landschaftsverschandelung bezeichnet Staffler
die geplante Seilbahnstation am Brixner Bahnhof mit der fast 50 Meter
hohen Stütze im Rondell an der Kreuzung Staatsstraße-Mozartallee. Die
wegen der Flugsicherheit mit roten Warnlichtern und bunten Kugelmarkern
versehenen, den Brixner Talkessel in großer Höhe überspannenden Seile
wären weithin sichtbar und würden vor allem nachts für
Luna-Park-Atmosphäre sorgen.
Damit die neue Bahn landschaftlich akzeptabel und verkehrsmäßig sinnvoll
wird, sollte laut Staffler die Talstation bei der Disco Max gebaut und
mit dem nahen Bahnhof z. B. über Transportbänder gut verbunden werden;
für St. Andrä müsse unbedingt eine bessere Anbindung gefunden werden.
Hartmuth Staffler, Brixen
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit