Angesichts der Tatsache, dass die Süd-Tiroler Landesregierung inzwischen schon Notstands-Klausurtagung einberufen muss, um über die gezielte Missachtung des Autonomiestatutes durch die Regierung Monti zu beraten, sollte der Bevölkerung und der Politik zu denken geben, dass die Autonomie nicht länger imstande ist, Süd-Tirol eine gesicherte Zukunft zu gewähren. Es bedarf daher neuer Zukunftsperspektiven, die über die Autonomie hinausreichen, so Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der SÜD-TIROLER FREIHEIT.
Die Süd-Tirol-Autonomie war eine akzeptable Übergangslösung, die dem Land durch den Fleiß der Bevölkerung einen respektablen Wohlstand beschert hat. Sie ist jedoch nicht dazu geeignet, das Hauptproblem Süd-Tirols -nämlich die Zugehörigkeit zum italienischen Staat- zu lösen. So lange Süd-Tirol zu Italien gehört, so lange ist die Zukunft Süd-Tirols ungewiss und die Politik mit einem täglich Kampf um den Erhalt der Rechte beschäftigt. Dieser endlose Kampf ist nicht nur kräfteraubend, sondern hindert Süd-Tirol langfristig auch in seiner wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung.
Nur weil sich die SVP eine Zukunft Süd-Tirols ohne Italien nicht vorstellen kann, heißt das nicht, dass diese deswegen nicht realisierbar sei.
Bestes Beispiel dafür ist ganz aktuell Schottland. Dort wird ein Selbstbestimmungsreferendum vorbereitet, um sich vom Vereinigten Königreich abzuspalten. Weder in Großbritannien, noch in der EU ertönt dagegen ein Aufschrei, sondern die Abhaltung eines Selbstbestimmungs-Referendums in Schottland wird von allen akzeptiert.
Wenn Schottland mittels Selbstbestimmung seine Freiheit erlangt und andere europäische Regionen wie Katalonien folgen, wird die SVP in arge Argumentationsschwierigkeiten kommen, warum die Selbstbestimmung in ganz Europa möglich ist und nur Süd-Tirol mit Italien untergehen soll.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT