Enttäuscht ist der Südtiroler Heimatbund, so SHB Obmann Roland Lang, über das Ergebnis der Klausurtagung der Ortsobfrauen und -männer der Südtiroler Volkspartei. Wer sich erwartet hatte, dass zumindest die Basis der ehem. Selbstbestimmungspartei von ihren Granden Rede und Antwort über die letzten Skandale und brauchbare Zukunftsvisionen verlangen würde, wurde bitter enttäuscht.
Anstatt endlich über ein selbstbestimmtes Südtirol ohne Italien und ohne
grünweißroten Pleitegeier oberhalb von Salurn, doppelte
Staatsbürgerschaft und Ortsnamensregelung wurde brav darüber
diskutiert, wie die Parteikader besser vernetzt werden können. Und
natürlich über die Zementierung der SVP- Macht bei den nächsten Wahlen.
Kanonikus Michael Gamper, Hirte und Herold von Südtirol, hat es im Volksboten vom 13. Oktober 1921 treffend beschrieben:
„Und noch etwas: Ein Zeitübel ist die Charakterschwäche, viele haben
keine festen Grundsätze und richten ihr Verhalten nach dem Winde, wo er
gerade herweht. Es fehlt den Leuten, auch bei uns im Lande, oft an der
sonst den Tirolern nachgerühmten Nackensteife.Ihr Rücken bückt sich allzu leicht vor falschen Göttern, auch der Rücken
von solchen, die bisher als „deutsche Eichen“ angesehen sein wollten.“(Volksbote, 13.10.1921)
Ob Kanonikus Gamper damit auch die braven Ortsobfrauen und -männer bei dieser „Klausur“ gemeint hat?
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes