Als „haarsträubend“ bezeichnet der Brixner Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, Hartmuth Staffler, die Antwort von Bürgermeister Albert Pürgstaller auf seine Anfrage bezüglich des Alpinitreffens in Bozen. Da zu befürchten ist, dass zahlreiche Alpiniveteranen auch nach Brixen kommen werden, hatte Staffler wissen wollen, was die Gemeinde zu unternehmen gedenke, um nationalistische bzw. faschistische Auswüchse in diesem Zusammenhang zu verhindern.
Außerdem hatte er eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der von Alpini
begangenen Kriegsverbrechen angeregt. Anstatt einfach zuzugeben, dass
die Gemeinde trotz erwiesener Notwendigkeit untätig bleiben wolle, setzt
Bürgermeister Pürgstaller noch eins drauf und erklärt „die Alpini …
sind uns liebe Gäste“. Anscheinend hat Pürgstaller keine Ahnung davon,
dass ein großer Teil der Südtiroler Bevölkerung das Alpinitreffen als
eine Provokation empfindet.
„Wir haben keine Angst, dass es zu irgendwelchen nationalistischen oder
faschistischen Übergriffen kommen wird“, schreibt Pürgstaller weiter.
Eine kleine Internet-Recherche hätte genügt, um herauszufinden, dass
solche Übergriffe bereits angekündigt worden sind. Mit der
abschließenden Feststellung, dass Geschichte nicht durch Demonstrationen
oder Veranstaltungen verarbeitet werde, überschreitet Bürgermeister
Pürgstaller das Maß des Erträglichen. Laut Pürgstaller wären somit alle
historischen Gedenken, von den Andreas-Hofer-Feiern bis zur Erinnerung
an Nazi-Opfer wie Josef Mayr-Nusser, völlig überflüssig. Diese
Einstellung mag er vor seinen Wählern verantworten.
Hartmuth Staffler
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, Brixen