Die SVP hat sich vollmundig einer nebulösen "Vollautonomie" verschrieben, die es zu erkämpfen gilt, da alles Andere angeblich „unrealistisch" sei. Wie realistisch die SVP-Utopie ist, zeigen die aktuellen Äußerungen des SVP-Kammerabgeordneten Siegfried Brugger. Er lamentiert die dauernde Anfechtung bzw. Missachtung von Landesgesetzen durch Rom, die gerade unter der Regierung Monti nicht mehr die Ausnahme, sondern bereits die Regel geworden sind.
Man darf die SVP also fragen, wie sie die "Vollautonomie" erreichen möchte, wenn noch nicht einmal die bestehende Autonomie vor den römischen Begehrlichkeiten sicher ist. Als lustig könnte man die dilettantischen Verrenkungen der SVP abtun, wenn es nicht um ein solch ernstes Thema wie die Zukunft unserer Heimat ginge.
Mal will man die "Vollautonomie", ohne noch nicht mal das Bestehende sichern zu können, dann heißt es wieder, wir hätten in Südtirol angeblich die "weltbeste Autonomie", danach will man wiederum dem Staat Befugnisse abkaufen, sich also "freikaufen".
Wann bringt die SVP den Mut auf, den Süd-Tirolern endlich die Wahrheit zu sagen, dass eine gesicherte Zukunft ohne Bevormundung eines maroden Fremdstaates nur durch die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes möglich ist?
Roland Lang
Leitungsmitglied und
Obmann des Südtiroler Heimatbundes