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Alpini-Gemeinde-Fahnen: Südtiroler Heimatbund verlangt Aufklärung

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Alpini-Gemeinde-Fahnen: Südtiroler Heimatbund verlangt Aufklärung

In einem Brief an alle Bürgermeister Südtirols ersucht der Südtiroler Heimatbund um Aufklärung darüber, ob die jeweilige Gemeinde bzw. welches Gremium beschlossen hat, dass die Fahne der Gemeinde beim Alpinitreffen teilnehmen wird. Da die Alpinivereinigung ANA dies bei einer Pressekonferenz erklärt hat, möchte der SHB hier Klarheit schaffen.

Denn die Teilnahme von Gemeindesymbolen zusammen mit der italienischen
Kriegsflagge würde wohl von zahlreichen Mitbürgern als Huldigung und als
ehrendes Gedenken der Südtiroler Gemeinden an die seinerzeitige
Landesbesetzung im Jahre 1918 durch das italienische Militär und an die
Landesteilung Tirols aufgefasst werden.
 
Der Südtiroler Heimatbund möchte deshalb bereits vor dem Alpiniaufmarsch
vom Bürgermeister jeder Gemeinde- und sicher auch die Öffentlichkeit-
Auskunft darüber, ob und mit welchem Beschluss die Gemeindefahne am
Soldatenspektakel teilnimmt!
 
Wir danken bereits jetzt allen Bürgermeistern für Ihre Antwort.
 
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes
 
Beiliegend der Brief des SHB an alle Bürgermeister Südtirols:
 
 
 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
 
Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli und Vertreter der „Associazione
Nazionale Alpini“ (ANA) haben am 19. April 2012 auf einer
Pressekonferenz in Bozen das offizielle Programm des Alpini-Treffens vom
11. bis zum 13. Mai vorgestellt.
In diesem Programm heißt es, dass am 11. Mai 2012 um 19 Uhr die Ankunft
der Fahnen der Region Trentino-Südtirol, der Autonomen Provinz Bozen,
der Gemeinde Bozen und aller Südtiroler Gemeinden vorgesehen ist.
 
Weiters sollen die Fahnen der Alpini-Veteranen einlangen. Im Anschluss
werden die Ankunft der Fahne der nationalen Alpini-Vereinigung und die
Ankunft der italienischen Kriegsflagge erwartet, die auch für die
bislang ungesühnten und von dem italienischen Militär nie bedauerten
Gräuel in Libyen, Äthiopien, Slowenien, Kroatien, Albanien, Montenegro
und Griechenland sowie in den unter italienischer Militärverwaltung
stehenden Konzentrations- und Vernichtungslagern steht.
 
Die Zur-Schau-Stellung der Gemeindesymbole zusammen mit der
italienischen Kriegsflagge würde wohl von zahlreichen Mitbürgern als
Huldigung und als ehrendes Gedenken der Südtiroler Gemeinden an die
seinerzeitige Landesbesetzung im Jahre 1918 durch das italienische
Militär und an die Landesteilung Tirols aufgefasst werden.
 
Dieses Vorhaben erinnert an die Einweihung des Siegesdenkmals in Bozen
im Jahre 1928, an welcher Süd-Tiroler Vereine zwangsweise in Tracht, mit
Fahnen und Namensschildern ihrer Gemeinden teilnehmen mussten.
Damals sollte der italienischen Öffentlichkeit auf verlogene Weise
suggeriert werden, dass sich die Südtiroler als glückliche Italiener
fühlten, welche durch das italienische Militär aus der österreichischen
„Knechtschaft“ befreit worden seien.
Es scheint nun, als ob Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch des Faschismus
erneut ein solcher Eindruck im Rahmen des Alpini-Aufmarsches in Bozen
hervor gerufen werden soll – als ob die Zeit seither still gestanden
sei.
 
In diesem Zusammenhang darf ich Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister,
im Namen des Südtiroler Heimatbundes (SHB) sowie als Bürger dieses
Landes fragen, ob Sie, der Gemeinderat oder ein dazu befugtes Gremium
Ihrer Gemeinde die Genehmigung zur Entsendung einer Gemeindefahne, eines
Gemeindewappens oder eines sonstigen Symbols Ihrer Gemeinde zu dem
Alpini-Aufmarsch erteilt haben.
 
Sollte eine solche Genehmigung vorliegen, so bitte ich Sie um eine Begründung dieser Entscheidung.
Sollte eine solche Genehmigung nicht vorliegen, bitte ich um Ihre
Mitteilung, was Sie gegen die geplante dortige Zur-Schau-Stellung einer
Fahne oder eines Symbols Ihrer Gemeinde sowohl rechtlich wie politisch
zu unternehmen gedenken.
 
Mit freundlichen Grüßen
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB)

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