Mit großer Verwunderung habe ich im ganzseitigen Bericht („Dolomiten“ vom 21./22. April) über Rektor Walter Lorenz (im Bild links) das Zitat des Uni-Rektors gelesen: „Die Gesellschaft muss nach vorne blicken und das Gefühl, dass die Mehrsprachigkeit ein bedauerliches Schicksal sei, überwinden und zur Mehrsprachigkeit ‚Ja‘ sagen“. Wohl aufgrund seines Migrationshintergrundes hat Walter Lorenz keine Ahnung davon, dass die Mehrsprachigkeit in Tirol immer als großer Wert empfunden wurde (siehe Andreas Hofer „Ai miei diletti Tirolesi italiani“).
Es war der italienische Nationalismus, der unserer Mehrsprachigkeit mit
Gewalt ein Ende bereiten wollte, eine Einstellung, die auch heute noch
vorhanden ist, wie der Fall Saggiorato in Brixen beweist. Die Tiroler
haben jedenfalls zur Mehrsprachigkeit immer ‚Ja‘ gesagt und lediglich
ihr Schicksal bedauert, das ihnen diese Mehrsprachigkeit nehmen wollte.
Dr. Elena Bonetti Staffler, Brixen