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Ausnahmezustand und Abschaffung der Meinungsfreiheit anlässlich des Alpini-Treffens

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Ausnahmezustand und Abschaffung der Meinungsfreiheit anlässlich des Alpini-Treffens

Der Ausnahmezustand durch den Alpiniaufmarsch in Bozen und Umgebungwird wohl besser  mit Kriegszustand umschrieben. Denn es ist wohl einzigartig, was sich hier die Alpinivereinigung ANA im Bunde mit dem Bürgermeister von Bozen für Sonderrechte herausnimmt. Wollt ihr am 12. Mai heiraten? – geht woanders hin, hier sind die Alpini. Willst Du in Bozen Deine Mutter an ihrem Feiertag besuchen, verschieb es, Bozen ist gesperrt. 

Schulen und
Landesämter- erstere in Schlafsäle umgewandelt, letztere zur Untätigkeit
verdammt.  Straßen, Parkplätze, Talferpark- alles besetzt wegen des
Aufmarsches jener Soldaten, die in Bozen erst einrückten, als unsere
Großväter den Waffenstillstand einhielten. Sogar der Luftraum über der Landeshauptstadt wird mit  3 laut ratternden Hubschraubern  überwacht werden
. Und wie in diesem Klima üblich, wird jede freie Meinungsäußerung verboten.

So hat die SÜD-TIROLER FREIHEIT bereits im September vergangenen Jahres um die Anbringung zweier Spruchbänder in Bozen angesucht. Das Ansuchen wurde im Amt für Mobilität der Gemeinde Bozen protokolliert, der Platz zugesagt. Als im März dieses Jahres Alpini  und Bürgermeister Lunte rochen, dass hier jemand nicht „Viva ALPINI“ schreiben könnte, wurde der SÜD-TIROLER FREIHEIT scheinheilig erklärt, der Platz für die Spruchbänder sei bereits vorgemerkt. Erst als die Bewegung die Volksanwaltschaft damit befasste, musste der Bürgermeister Farbe bekennen:
 
„Sehr geehrter Herr Lang, ich bedauere es sehr, dass die Gemeindeämter Sie monatelang haben annehmen haben lassen, Sie könnten Ihre Spruchbänder während des Alpini-Treffens in Bozen anbringen. Die Entscheidung, ob ein Spruchband im Stadtgebiet angebracht werden kann, obliegt allerdings immer dem Stadtrat. Im vorliegenden Fall, liegt die Entscheidungsbefugnis sogar allein beim Bürgermeister, denn diesem sind Koordinierung und Kontrolle aller Aktivitäten vor, während und nach dem Alpini-Treffen übertragen worden. Als Bürgermeister der Stadt Bozen kann und möchte ich keine Spruchbänder genehmigen, die das friedliche Zusammenleben in irgendeiner Weise in Frage stellen oder gar gefährden könnten. Ich sehe es als eine meiner Aufgaben an, dieses friedliche Zusammenleben in der Stadt Bozen voranzubringen.“
 
Der Text der Unruhe stiftenden Spruchbänder :
Unrecht teilt Tirol – Tirolo ingiustamente diviso/ Hier ist Tirol – Qui è Tirolo
Süd-Tirol ist nicht Italien/ Sud-Tirolo non è Italia – Qui è Tirolo

 
Inzwischen versucht Spagnolli mit den Alpini durch das Aufhängen von Tausenden italienischer Fahnen, sein eigenartiges Verständnis vom friedlichen Zusammenleben  weiter voranzubringen. Dass er damit die angestammte Bevölkerung beleidigen könnte, scheint ihm nicht einmal bewusst zu sein.  Bereits bei der Einweihung des Siegesdenkmals mussten alle mitfeiern- die Musikkapelle Wangen musste sogar beim Vorbeimarsch die italienische Hymne spielen. Spagnolli und die Alpini haben  wie damals der faschistische Amtsbürgermeister  auch alle aufgefordert und gezwungen mitzufeiern.
 
Eines aber ist sicher: Die Wahrheit über Tirol wird kein Bürgermeister und nicht tausende von billigen minderen Plastikfahnen unterdrücken können: Die SÜD-TIROLER FREIHEIT hat bereits vor einigen Tagen die Bozner Quästur davon in Kenntnis gesetzt, dass 10.000 zweisprachige Flugzettel die zu gereisten Alpini über die wahre Geschichte Südtirols und die Entstehung und  Pflege der faschistischen Relikte durch Italien aufklären wird.    

Roland Lang
 
 

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Alpinitreffen statt Muttertag
Der nationalistische Alpini- Mythos und die Nichtbewältigung der faschistischen Vergangenheit

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