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Beschlussantrag: Förderung der familiären Kleinkindbetreuung

Viel ist in den letzten Jahren für Unterstützungsmaßnahmen in verschiedenen sozialen Bereichen getan worden. Auch hinsichtlich der Betreuung von Kleinkindern wurde der veränderten gesellschaftlichen Situation Rechnung getragen. Die Einrichtung von Kinderhorten, Kindertagesstätten usw. haben sich als richtig und wichtig für einen Teil der Bevölkerung, vor allem der städtischen, erwiesen.

Immer öfter wird jedoch der Wunsch laut, die öffentliche Hand möge in der Familienpolitik verstärkt dahingehend tätig werden, dass Eltern frei entscheiden können, ob sie ihre Kinder in eine Einrichtung geben oder ob sie sie selbst zu Hause betreuen. Es ist der Wunsch vieler Mütter, bei entsprechender finanzieller Unterstützung daheim bei den Kindern bleiben zu können anstatt die Kinder in Einrichtungen zu geben und selbst arbeiten zu gehen. Die Politik sollte dies ernst nehmen und nach Möglichkeiten suchen, eine echte Wahlmöglichkeit zu schaffen.
Allen Abgeordneten des Landtags wurde kürzlich folgendes Schreiben der Familienreferentinnen der Gemeinden Pfalzen -Terenten und Mühlwald zugestellt:
„Da sich die Ausarbeitung des neuen Familienförderungsgesetzes in der Endphase befindet, nehmen wir Bezug auf die 108.802 Unterschriften der "Danke Mami" Aktion im Herbst 2009 und auf einen Beschlussantrag der Bezirksgemeinschaft Pustertal an die Landesregierung im Februar 2009 zur Anerkennung der familiären Erziehungsarbeit und stellen mit Verwunderung fest:
• dass die derzeitigen Maßnahmen im Bereich Kleinkindbetreuung trotz der vielen Stimmen, die sich für die familiäre Betreuung aussprechen weiterhin vordergründig in Richtung Fremdbetreuung laufen
• dass durch diese einseitige Förderung und die zunehmenden finanziellen Belastungen die Erziehung der eigenen Kinder immer mehr zu einem Luxus wird, den sich immer weniger Familien leisten können
Da frühkindliche Bildung in erster Linie mit Urvertrauen und Bindung anfängt, sollte die Betreuung der Kleinkinder nach Möglichkeit in der Familie stattfinden. Deshalb ersuchen wir alle politischen Vertreter, gemeinsam mit der Wirtschaft Rahmenbedingungen und Anreize für Betriebe zu schaffen, durch die alle Eltern, die ihre Kinder bis zum Kindergarteneintritt selbst betreuen möchten, die Möglichkeit erhalten.
Eine Rentenabsicherung für alle, auch für Privatangestellte, und eine angemessene Betreuungszulage, gestaffelt nach Einkommen und Vermögen, würden auf lange Sicht eine Art Familiensicherung darstellen, teure Betreuungseinrichtungen einsparen helfen und gleichzeitig der Verarmung einkommensschwacher Familien vorbeugen.
 
Erst wenn Eltern selbst entscheiden können, was das Beste für ihre Kinder ist, und Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf nicht benachteiligt werden, kann von echter Wahlfreiheit gesprochen werden.
Da wir überzeugt sind, dass jeder Euro, der zum Wohl unserer Kinder investiert wird, mehrfach zurückkommt, erwarten wir uns, dass diese dringenden Maßnahmen durch Umschichtungen in weniger wichtigen Bereichen sobald als möglich umgesetzt und im neuen Familiengesetz verankert werden. "Kindererziehung muss leistbar sein."
 
Mit freundlichen Grüßen
Dorothea Passler Mair     Claudia Fink                Waldtraud Aschbacher Mairamtinkhof
 
 
In diesem Sinn hat sich auch die Vereinigung „Allianz für Familie“ bei ihrer Pressekonferenz am 14. Juni 2012 in Bozen geäußert.
 
 

Daher beauftragt der Südtiroler Landtag
die Landesregierung,
 
den Wunsch der Förderung der Kleinkindbetreuung in der Familie bei zukünftigen Maßnahmen in diesem wichtigen sozialen Bereich verstärkt zu berücksichtigen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Familien, so wie im oben wiedergegebenen Schreiben angeregt, eine echte Wahlmöglichkeit zu bieten.
 

 
Lt. Abg. Dr. Eva Klotz
 
Lt. Abg. Sven Knoll


15. 6. 2012

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